Volatiler Handel

DAX leichter - Kauflaune trotz EZB-Entscheid getrübt

04.06.20 17:38 Uhr

DAX leichter - Kauflaune trotz EZB-Entscheid getrübt | finanzen.net

Nach den veröffentlichten Eckdaten zur letzten EZB-Sitzung konnte der deutsche Leitindex seine Verluste nur kurzzeitig vollständig aufholen.

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Der DAX begann die Sitzung mit einem Abschlag und verblieb zunächst auf rotem Terrain. Am frühen Nachmittag stand dann der EZB-Entscheid auf der Agenda, welcher wieder Bewegung brachte: Der deutsche Leitindex arbeitete sich kurzzeitig ins Plus vor. Nur kurze Zeit später war die Vorsicht jedoch wieder zurück. Der DAX schloss 0,45 leichter bei 12.430,56 Punkten.

EZB-Entscheid verleiht kurzzeitig Rückenwind

Vor dem Zinsentscheid der Europäischen Zentralbank (EZB) war Zurückhaltung an den Tag gelegt worden. Da die Europäische Zentralbank aber nun angekündigt hat, die Auswirkungen der Corona-Krise weiter abmildern zu wollen, machte sich zeitweise auf dem Börsenparkett wieder Optimismus breit. Die EZB hat die Aufstockung ihres neuen Krisen-Anleihekaufprogramms (PEPP) beschlossen. Um 600 Milliarden Euro wollen die Währungshüter das Programm erweitern. Zuvor war lediglich von einer Erhöhung um 500 Milliarden Euro ausgegangen worden.

Erholungsrally am Vortag

Am Vortag hatte sich die fulminante Aufholjagd im DAX weiter fortgesetzt, um fast acht Prozent ging es an den beiden ersten Handelstagen des Monats bereits aufwärts. Die Rally setzte sich später auch an der Wall Street fort. Besser als befürchtete Konjunkturdaten vom US-Arbeitsmarkt und robuste Konjunktursignale aus China hatten die Anleger in ihrer Wette auf eine schnelle Erholung der Weltwirtschaft weiter befeuert.

Marktteilnehmer hatten tags zuvor jedoch bereits vor einer zumindest kurzfristigen Überhitzung gewarnt. Stratege Jeffrey Halley vom Broker Oanda sprach von einer "Alles-Kaufen-Rally", die sich an der New Yorker Börse ungebremst fortgesetzt habe. Triebfeder waren dort die trotz Corona-Krise überraschend stabilen Daten des privaten Arbeitsmarktdienstleisters ADP gewesen.

Koalition einigt sich auf Konjunkturpaket

Am Morgen ging es für die Anleger zunächst aber einmal um die Bewertung des Konjunkturpakets, auf das sich die Spitzen der Koalition nach zähem Ringen in Deutschland geeinigt haben. Es soll für 2020 und 2021 ein Volumen von 130 Milliarden Euro haben. Mit Blick auf die Autobranche entschieden sich die Politiker gegen eine Kaufprämie für abgasarme Benziner und Dieselautos, beschlossen allerdings deutlich höhere Prämien für Elektroautos, was die Kurse des Sektors in Bewegung brachte.

Redaktion finanzen.net / dpa-AFX

Bildquellen: DANIEL ROLAND/AFP/Getty Images