Vielfliegertraum

Bei Ryanair sollen die Flugtickets bald kostenlos sein

04.04.17 17:40 Uhr

Bei Ryanair sollen die Flugtickets bald kostenlos sein | finanzen.net

Der Traum vieler Fluggäste könnte bald Realität werden: völlig kostenfreies Fliegen - und das dauerhaft. Das käme einer Sensation gleich.

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Erst überholte Ryanair die Lufthansa bei den Fluggastzahlen, dann machte der Billigflieger der Kranich-Airline mit Starts von deren Heimatflughafen in Frankfurt aus Konkurrenz. Jetzt kündigte der Chef der irischen Fluglinie auch noch an, dauerhaft Flugtickets zum Nulltarif anbieten zu wollen - und macht damit die Kampfansagen an den Frankfurter Platzhirsch perfekt.

Wie kann Ryanair das kostenlose Fliegen bezahlen?

In einem Interview mit der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung" skizzierte Ryanair-CEO Michael O'Leary seine Vision von dauerhaft kostenfreiem Fliegen. Laut ihm können kostenlose Flugtickets angeboten werden, weil Ryanair über andere Kanäle die benötigten Einnahmen generieren kann. Bereits heute macht Ryanair rund ein Drittel seines Umsatzes über das Bordessen, bevorzugte Einstiegsmöglichkeiten, die Kofferaufgabe oder die Wahl eines speziellen Sitzplatzes. Aufgrund einer fehlenden Business-Klasse können die Flugzeuge von Ryanair außerdem mehr Passagiere transportieren als die Konkurrenz. Ferner sind die Flugzeuge kaum längere Zeit am Boden und die Crew schläft zu Hause - all das spart Kosten. Laut O'Leary ist es außerdem möglich, mehr zu sparen, weil neue Flugzeuge mit mehr Sitzplätzen und weniger Kerosinverbrauch kommen werden.

Daneben stehen laut einem Bericht der "Bild" wohl Ideen im Raum, dass die Geschäfte an den Flughäfen einen Teil ihrer Einnahmen an Ryanair abgeben könnten. Die Logik dahinter: Gerade an manchen kleinen Flughäfen sorgt die Fluglinie für ein hohes Passagieraufkommen. Und ohne Menschen kein Umsatz in den Geschäften. Da Ryanair also für Menschen an den Flughäfen sorgt, wäre es doch nur logisch, dass die Geschäfte einen Teil ihrer Einnahmen an den Billig-Flieger abgeben.

Alles wieder nur ein Werbegag?

Michael O'Leary ist seit Jahren dafür bekannt, viele Visionen zu haben, jedoch bei weitem nicht alle auch umzusetzen. Einst war von Stehplätzen in den Kabinen die Rede, um mehr Fluggäste in den Fliegern transportieren zu können. Eine weitere Idee war die Toilettenabgabe bzw. die komplette Abschaffung von Toiletten an Bord. Auch wurde überlegt, ob die Passagiere ihre Koffer nicht selbst ins Flugzeug tragen könnten oder ob nicht ein Pilot anstatt zwei ausreichen würde. Zur Not hätten Flugbegleiter das Flugzeug steuern können. Auch für übergewichtige Passagiere war ein Aufschlag im Gespräch und selbst das Bordpersonal sollte auf Diät gesetzt werden, damit durch ein geringeres Gesamtgewicht Kerosin gespart werden kann. Doch all das entpuppte sich später als Marketinggag. Wie steht es nun also mit dem dauerhaft kostenfreien Fliegen?
Tatsache ist, dass O'Leary schon zu früheren Zeitpunkten das kostenfreie Fliegen ins Gespräch gebracht hat. Hier war dann von einigen kostenfreien Tickets in fünf bis zehn Jahren die Rede. Auch heute ist das Fliegen bei Ryanair schon zu extrem günstigen Preisen möglich, die Iren liegen preislich im Durchschnitt weit unter der Konkurrenz. Dies macht die Airline zu einer der begehrtesten Fluglinien Europas.
Kritik an Ryanair - mit Fokus auf den günstigen bzw. kostenfreien Tickets - gibt es natürlich auch. Hier steht der Klimaschutzgedanke im Vordergrund, der durchaus nachvollziehbar ist. Weiteres Wachstum aufgrund sehr günstiger oder kostenfreier Tickets sollte auch trotz sparsamerer Flugzeuge zu mehr Ausstoß an klimaschädigenden Gasen führen. Anstatt die Bahn zu nehmen, könnten kostenfreie Tickets die Menschen vermehrt dazu verführen, auf das Flugzeug umzusatteln.
Es bleibt abzuwarten, ob Michael O'Leary seine Vision vom kostenlosen Fliegen bald Realität werden lässt. Jeder muss dann selbst entscheiden, ob er das Angebot des Iren annehmen möchte oder aus Klimaschutzgründen gegebenenfalls teurere Ticketpreise in Kauf nimmt.



Redaktion finanzen.net

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Bildquellen: Rob Wilson / Shutterstock.com, pio3 / Shutterstock.com

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