ZEW-Konjunkturerwartungen im Juli schwächer als erwartet
Die Konjunkturerwartungen von Börsen- und Finanzexperten für Deutschland haben sich im Juli deutlicher als erwartet eingetrübt, wobei die Beurteilung der aktuellen Lage regelrecht abstürzte.
Der vom Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Erwartungsindex fiel auf minus 53,8 (Juni: minus 28,0) Punkte, wie das ZEW mitteilte. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten mit einem Rückgang des ZEW-Index auf minus 41,0 Punkte gerechnet. Der Index zur Beurteilung der Konjunkturlage stürzte auf minus 45,8 (minus 27,6) Punkte. Volkswirte hatten lediglich minus 34,0 Punkte prognostiziert.
"Die aktuell großen Sorgen über die Energieversorgung in Deutschland, der angekündigte Zinsanstieg der EZB sowie weitere coronabedingte Einschränkungen in China führen zu einer erheblichen Verschlechterung des Konjunkturausblicks", erklärte ZEW-Präsident Achim Wambach. Die Expertinnen und Experten bewerteten die aktuelle Wirtschaftslage deutlich schlechter als im Vormonat und senkten ihre ohnehin ungünstige Prognose für die nächsten sechs Monate weiter ab.
Besonders stark gingen Wambach zufolge die Erwartungen für energieintensive und exportorientierte Wirtschaftssektoren zurück, aber auch der private Konsum sei deutlich schwächer eingeschätzt worden.
Die Konjunkturerwartungen für den Euroraum fielen auf minus 51,1 (minus 28,0) Punkte. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage auf minus 44,4 (minus 26,4). Die Inflationserwartungfür den Euroraum stiegen auf minus auf minus 25,6 (minus 32,4) Punkte.
Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones)
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