Deutsche Exporte von Handelskonflikten gebremst
Die schwelenden Handelskonflikte in der Welt bremsen die deutsche Exportwirtschaft.
Im August sanken die Exporte kalender- und saisonbereinigt um 0,1 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 110,3 Milliarden Euro, wie das Statistische Bundesamt (Destatis) mitteilte. Im Vergleich zum Vorjahresmonat lagen die Exporte um 2,2 Prozent höher.
Die Importe fielen im August um 2,7 Prozent gegenüber dem Vormonat auf 92,0 Milliarden Euro. Auf Jahressicht ergab sich ein Anstieg von 6,2 Prozent.
Kalender- und saisonbereinigt ergab sich für August ein Außenhandelsüberschuss von 18,3 Milliarden Euro. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen hatten mit einem Aktivsaldo von 19,0 Milliarden Euro gerechnet. In unbereinigter Rechnung schloss die Außenhandelsbilanz den August mit einem Überschuss von 17,2 Milliarden Euro ab.
Der Überschuss in der Leistungsbilanz betrug nach vorläufigen Berechnungen der Bundesbank 15,3 Milliarden Euro. Ökonomen hatten 16,0 Milliarden Euro erwartet.
Die Handelsstreitigkeiten zwischen den USA und China, die sich gegenseitig mit Strafzöllen überziehen, sowie der transatlantische Handelskonflikt zwischen der EU und den USA verunsichert die Unternehmen, weshalb Investitionen zurückgestellt oder gar gestrichen werden.
Diese Zurückhaltung bekommen auch die deutschen Exporteure mit ihren global weitverzweigten Handelsbeziehungen zu spüren. Allerdings sind nach Ansicht von Experten die Wechselkursänderungen des Euro für die deutschen Exporte weitaus wichtiger als die Handelszwistigkeiten.
Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones)
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