Verträge unterschrieben: Springer-Aufspaltung rückt näher

19.12.24 18:05 Uhr

BERLIN (dpa-AFX) - Die Aufspaltung des Axel-Springer-Konzerns rückt näher. Die Verträge für die neue Unternehmensstruktur wurden unterzeichnet, wie das Medienhaus in Berlin mitteilte. Springer mit den deutschen Marken "Bild" und "Welt" soll wieder ein familiengeführtes Medienhaus werden und von den Rubriken-Geschäften mit Job- und Immobilienportalen abgetrennt werden. Im zweiten Quartal 2025 soll die Transaktion abgeschlossen werden. Das Geschäft steht noch unter dem Vorbehalt behördlicher Genehmigungen.

Im September hatte der Konzern seine Pläne bekannt gemacht, erstmals seit dem Börsengang im Jahr 1985 wieder ein Medienhaus in Familienhand zu werden. Springer hatte sich schon vor Jahren von der Börse wieder zurückgezogen, als die US-Investoren Kohlberg Kravis Roberts KKR und der kanadische Pensionsfonds CPP Investments an Bord kamen. Dass sich die Wege von KKR und Springer irgendwann wieder trennen würden, war schon länger erwartet worden. Der Umsatz des Konzerns mit rund 18.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern lag im Jahr 2023 bei 3,9 Milliarden Euro.

Das ist geplant

Die Mediengeschäfte - dazu zählen neben der Boulevardmarke "Bild" und der Welt-Gruppe unter anderem auch "Politico" und "Business Insider"

- bleiben im Unternehmen. Hinzu kommen Firmen aus dem

Marketingbereich und das Preisvergleichsportal Idealo. Verlegerin Friede Springer und Springer-Chef Mathias Döpfner werden den Angaben zufolge knapp 98 Prozent des neu zugeschnittenen Medienhauses halten. Firmengründer-Enkel Axel Sven Springer wird die restlichen Anteile halten und damit einen Teil seiner bisherigen Minderheitsbeteiligung.

Die Geschäfte mit Internetportalen - darunter die Stepstone Group und Aviv - sollen eigenständige Joint-Venture-Unternehmen werden. KKR und CPP sind dann Mehrheitsaktionäre und Axel Springer Co-Minderheitsaktionär mit rund zehn Prozent der Anteile. Zusätzlich soll es eine wirtschaftliche Beteiligung der Springer-Enkelkinder geben.

Springer treibt die Aufspaltung nach eigenen Angaben deshalb voran, um sich auf "seine wichtigste Aufgabe" konzentrieren zu können: "die Zukunft des unabhängigen Journalismus mit Unterstützung von Künstlicher Intelligenz zu gestalten." Das Unternehmen werde schuldenfrei sein./rin/DP/mis