Vertiefte Prüfung

EU-Kommission hat Bedenken gegen Boeing-Embraer-Zusammenschluss

04.10.19 19:45 Uhr

EU-Kommission hat Bedenken gegen Boeing-Embraer-Zusammenschluss | finanzen.net

Die EU-Wettbewerbshüter haben Bedenken gegen den geplanten Zusammenschluss des US-Flugzeugbauers Boeing und des brasilianischen Herstellers Embraer.

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Eine vertiefte Prüfung werde eingeleitet, teilte die EU-Kommission am Freitagabend in Brüssel mit.

Im Zuge des Deals will der US-Konzern für 4,2 Milliarden US-Dollar 80 Prozent am Verkehrsflugzeug- und Service-Geschäft von Embraer übernehmen. Ursprünglich hatte es in Brasilien politischen Widerstand gegen den Plan der Konzerne gegeben, weil Embraer auch Militärflugzeuge und Sicherheitstechnik entwickelt und baut. Brasiliens Präsident Jair Bolsonaro kündigte allerdings letztlich an,

die Regierung werde kein Veto gegen das Geschäft einlegen.

Die EU-Wettbewerbshüter haben nun vor allem im Verkehrsflugzeugsektor Bedenken. Embraer könne als weltweit drittgrößter Anbieter auf dem ohnehin stark auf Boeing und den europäischen Hersteller Airbus (Airbus SE (ex EADS)) konzentrierten Markt wegfallen, hieß es von der Brüsseler Behörde.

Beim Markt für kleine Schmalrumpfflugzeuge - das sind Flugzeuge mit 100 bis 225 Sitzen - lieferten sich Boeing und Embraer teils ein Kopf-an-Kopf-Rennen, hieß es. Boeing bietet in dem Segment die 737-Max-Flugzeugreihe an, Embraer biete als weltweit führender Hersteller von Regionalflugzeugen mit seiner E2-Flugzeugfamilie sowohl Regionalmaschinen als auch kleinere Schmalrumpfflugzeuge an - das Vorhaben könnte zu höheren Preisen führen, erklärte die EU-Kommission.

"Verkehrsflugzeugmärkte müssen gut funktionieren, damit den Kunden innovative und effiziente Produkte zu einem fairen Preis angeboten werden", sagte die zuständige EU-Kommissarin Margrethe Vestager. "Daher wollen wir durch die eingehende Prüfung verhindern, dass Zusammenschlüsse auf diesen Märkten den wirksamen Preiswettbewerb und die Produktentwicklung erheblich beeinträchtigen."

Die EU-Kommission hat nun 90 Tage Zeit, um den Deal zu prüfen. Die betroffenen Unternehmen können eventuell mit Zugeständnissen die Bedenken ausräumen.

dpa-AFX

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Bildquellen: United Continental, Thor Jorgen Udvang / Shutterstock.com

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