HDE-Konsumbarometer sinkt erstmals seit einem halben Jahr
Das Konsumbarometer des Handelsverbandes Deutschland (HDE) zeigt für den November eine Verschlechterung der Verbraucherstimmung an.
Im November fiel der Indikator auf 98,09 Punkte von 98,66 Zählern im Vormonat und lag damit wieder unter dem Stand vom August. Nach dem Erholungsprozess in der Folge des ersten Corona-Lockdowns sinke der Index damit zum ersten Mal nach einem halben Jahr, teilte der Verband in Berlin mit. "Die Verbraucher sind aufgrund der steigenden Infektionszahlen und wachsender Unwägbarkeiten auf dem Arbeitsmarkt verunsichert", erklärte der HDE.
Im Zuge des ansteigenden Infektionsgeschehens in Deutschland trübe sich zum ersten Mal nach sechs Monaten die Verbraucherstimmung wieder ein. So sei bei den Einkommenserwartungen der Verbraucher nachlassender Optimismus zu beobachten, der Wert liege derzeit deutlich unter Vorjahr. Eine Ursache dafür sei sicherlich die als zunehmend unsicher eingeschätzte Situation auf dem Arbeitsmarkt. Insbesondere die Konjunkturerwartungen der Verbraucher haben sich den Angaben zufolge verschlechtert. In den vergangenen beiden Jahren habe es zum Vorweihnachtsgeschäft stets einen Anstieg der Anschaffungsneigung gegeben. Aktuell zeige sich hingegen ein marginaler Rückgang.
"Sollte die derzeitige steigende Entwicklung bei den Infektionszahlen weiter anhalten und mit neuen Eindämmungsmaßnahmen einhergehen, dann ist davon auszugehen, dass die Erholung der Verbraucherstimmung gestoppt ist und sich die Stimmung wieder dauerhaft eintrüben wird", betonte der Handelsverband. Ein merkliches Anziehen des privaten Verbrauchs sei in naher Zukunft damit "sehr unwahrscheinlich". Vielmehr könnten sich sowohl durch ein weiter zunehmendes Infektionsgeschehen als auch durch das Auslaufen der temporären Mehrwertsteuersenkung zusätzliche negative Effekte auf den privaten Konsum ergeben.
Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones)
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