Die bisherigen vier Divisionen fallen weg und mit ihnen die Divisionsleitungen, wie der Spezialchemiekonzern jetzt in Essen mitteilte.

Die beiden Segmente Custom Solutions und Advanced Technologies werden direkt im Konzernvorstand vertreten sein. Mit der Berufung von Lauren Kjeldsen, bisher Leiterin der Division Smart Materials, und Claudine Mollenkopf, bisher Leiterin der Division Specialty Additives, wird die Konzernführung ab April nächsten Jahres dann mehrheitlich weiblich sein, da Harald Schwager, der stellvertretende Vorstandschef, in den Ruhestand gehen wird.

Die neue Segmentstruktur sei strategisch klarer ausgerichtet und erlaube eine differenziertere Steuerung der Geschäfte nach ihren jeweiligen Geschäftsmodellen, erklärte Evonik. Beide kommen aktuell auf einen Jahresumsatz von jeweils rund 6 Milliarden Euro.

Die Geschäfte im Segment Custom Solutions sind den Angaben zufolge stärker innovationsgetriebenen und ausgeprägt kundennah. Dazu gehören Additive für Lacke und Beschichtungen sowie Produkte für die Kosmetik- und Pharmaindustrie. Evonik will hier fokussiert zukaufen. Custom Solutions soll im Konzern als Wachstumstreiber fungieren und überdurchschnittlich zum EBITDA- Wachstum beitragen.

Die Geschäfte im Segment Advanced Technologies sind laut Evonik effizienzgetriebenen und zeichnen sich durch operative Exzellenz mit im Wettbewerb führende Kostenpositionen aus. Dazu zählen etwa die Hochleistungskunststoffe und Wasserstoffperoxid. Advanced Technologies übernimmt die Finanzierungsrolle im Konzern und generiere Cashflow.

Evonik hatte im Frühjahr ein Programm zur Kostensenkung aufgelegt. Bis zum Abschluss Ende 2026 wird die Zahl der Führungsebenen von durchschnittlich zehn auf maximal sechs reduziert. Zugleich fallen mehr als 3.000 Organisationseinheiten weg.

Die Evonik-Aktie notiert via XETRA zeitweise 1,07 Prozent tiefer bei 17,51 Euro.

DOW JONES Newswire