Wie lege ich heute 500.000 Euro an?
Die Immobilie ist verkauft oder die Lebensversicherung wurde ausbezahlt. Der Lebensabend kann kommen, aber wohin mit dem Geld, fragt Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve.
Ein Multi-Asset Portfolio kann die Lösung sein. Dabei gilt es die individuellen Vorstellungen und Ziele zu berücksichtigen. Wollen Sie eine stetige Ausschüttung, um Ihren geplanten Lebensunterhalt zu finanzieren oder verzichten Sie auf Ausschüttungen und stellen Sie eine stetige Mehrung des Vermögens in den Vordergrund ihrer Lebensphase.
Was gehört in ein Multi-Asset-Portfolio?
Vorneweg ist die Handelbarkeit der Assets von primärer Bedeutung. Wir investieren daher nur in Wertpapiere, die fungible handelbar sind und dafür sollten diese an einer Börse notiert sein. Das Asset kann sowohl eine Anleihe, ein Fonds oder ein ETF, ein Zertifikat oder eine Aktie sein. Es dürfen auch alternative Investments wie Edelmetalle, Rohstoffe oder Immobilien berücksichtigt werden.
Lieber defensiv oder offensiv investieren?
Mit steigendem Alter sollte das Portfolio eher defensiver ausgerichtet sein. Hier gilt es aber auch immer die ganzheitliche Betrachtung zu nutzen. Je weniger Gelder kurzfristig nötig sind und desto mehr Vermögen langfristig gebunden werden kann, um so größer kann auch der Anteil unternehmerischer Beteiligungen ausfallen. Das heißt es gibt keine starren Verhältnisse, sondern es kommt auf die individuellen Bedürfnisse des Anlegers an.
Zwei Punkte sind dabei zu beachten: Zum einen: "Ohne Aktien geht es nicht, wenn man eine gewisse Rendite anstrebt. Entscheidend ist aber deren Anteil am Gesamtdepot." Bei Best Agern und Ruheständlern kann dieser Anteil zwischen 15 und 40 Prozent des Vermögens ausmachen. Des Weiteren bietet es sich an, den Einstieg schrittweise zu tätigen, um das Risiko eines schlechten Einstiegszeitpunkts möglichst gering zu halten.
Dank des Comebacks der Zinsen bietet es sich zudem wieder an, bei der Verteilung der Anlagesumme stärkeres Gewicht auf Anleihen (Renten) zu legen. Wir würden aktuell einen Rentenanteil von mindestens 50 Prozent für ideal ansehen. Alternativ könnte man zu den Anleihen auch noch einen kleinen Anteil in liquiden Immobilien-ETFs oder -Unternehmen aus der Wohnwirtschaft anlegen.
Edelmetalle wie Gold und Silber spielen ebenfalls in einem ausgewogenen Depot eine Rolle. Dabei können Sie diese neben einem ETF oder Zertifikat auch physisch halten. Der Anteil sollte zwischen fünf und zehn Prozent liegen. Für die Liquiditätsvorsorge reichen bis zu fünf Prozent normalerweise völlig aus. Je nach Ausrichtung machen die Aktien in Form von Standardeinzelwerten, oder in Fonds / ETFs den Rest des Portfolios aus.
Da es sich bei den Aktieninvestments um eines der volatilsten Instrumente der verschiedenen Anlageklassen handelt favorisieren wir gewisse Qualitätskriterien bei der Auswahl der Werte. Dazu gehören u.a. ein solides Geschäftsmodell, eine gesunde Bilanz, hohe Eigenkapitalreserven und stabile Gewinne. Letzteres ist der Faktor, der langfristig regelmäßige Gewinnausschüttungen in Form von Dividenden gewährleisten soll. Fonds und ETFs, die sich auf Dividenden als wesentliches Auswahlkriterium fokussieren können daher eine gute Möglichkeit für das Aktieninvestment sein. Noch defensiver investieren kann man hier auch durch eine stärkere Berücksichtigung von Werten aus den Branchen Versorger und Konsumgüterproduzenten des täglichen Bedarfs. Zwar gilt auch hier der Renditegrundsatz, dass die Rendite niedriger ausfällt, wenn das Risiko niedrig ist.
Diese gibt es sowohl in Form von ausschüttenden als auch in Form von thesaurierenden Wertpapieren.
Autor: Marc Gabriel, CIIA®, CESGA® und Kundendirektor, Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung in Kleve
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