Vermögensverwalter-Kolumne

Warum sollte ich gerade jetzt (wieder) einsteigen?

13.07.15 09:23 Uhr

Warum sollte ich gerade jetzt (wieder) einsteigen? | finanzen.net

Die Aussichten für Schwellenländer sind heute günstiger als in den letzten Jahren.

Von Uwe Wiesner, Portfoliomanager der
Hansen & Heinrich AG
in Berlin

Insbesondere China und der gesamte asiatische Raum werden in den nächsten fünf Jahren eine deutlich höhere Gewichtung an der Weltwirtschaft erreichen. Anleger sollten daran partizipieren. Das Halbzeitergebnis des Börsenjahres 2015 zeigt für die Schwellenländer wieder ein positives Bild. China führt dabei gemeinsam mit Russland die Performancetabelle an. Märkte wie Indien, Thailand und Brasilien entwickelten sich zumindest besser als die US-Märkte (alles in Landeswährung). Es scheint, als setzen sich wieder die positiven strukturellen Vorteile durch.

Wer­bung

Investitionen in Schwellenländer durchlaufen immer wieder ein Auf und Ab. Sie zehren am Nervenkostüm des Anlegers. In den zurückliegenden Jahren haben Schwellenländeraktien im Vergleich zu Dividendentiteln der Industrieländer ca. 50 Prozent schlechter performt. Betrachtet man einen Zeitraum von zehn Jahren, lässt sich immer noch eine Outperformance von über 30 Prozent verzeichnen.

Einzelne Schwellenländer zeigen gute Perspektiven. Der asiatische Raum unter Führung von China ist weiterhin attraktiv. Wirtschaftsorientierte Regierungen in China, Indonesien, Thailand und Indien unterstützen das allgemeine Wirtschaftsklima. Die dortigen bisher eher defensiven Notenbanken haben auf Expansion umgeschaltet und befeuern die Märkte durch Zinssenkungen. In China liegen die kurzfristigen Zinssätze bei 5 Prozent und die Reservesätze bei 20 Prozent. Das bietet Potenzial für eine expansive Notenbankpolitik. Trotz nachlassender Dynamik verbessert sich die Struktur des Wachstums. Unternehmen stellen mehr Personal ein, die Exportabhängigkeit beginnt sich langsam zu verbessern. Die Region verfügt über eine junge, Technik-affine und leistungsorientierte Bevölkerung. Ziel dieser Bevölkerungsgruppe ist es, in die Mittelschicht aufzusteigen. Dazu sind die Menschen bereit, hart zu arbeiten. Ein gutes Umfeld für weiteres Wachstum.

Wer­bung

Die Schwellenländer in Südamerika sind in deutlich schlechterer Verfassung. Brasilien versinkt im Korruptionssumpf. Die Notenbank ist restriktiv, um weitere Kapitalabflüsse zu vermeiden. Bisher kein gutes Umfeld für längerfristige Investitionen in den Aktienmarkt. Allerdings gibt es erste Zeichen, dass in der zweiten Jahreshälfte der Tiefpunkt erreicht wird. Somit wird Lateinamerika, speziell Brasilien, zu einem turn-a-round Kandidaten.

Osteuropa leidet weiterhin unter der Ukrainekrise. Insbesondere Russland bietet heute keine tragfähige, wirtschaftliche Basis. Die dortige Wirtschaft und die Märkte bleiben Spielball der Politik.

Wer­bung

Über allen Schwellenländern schwebt als Damoklesschwert das weltweite Wirtschaftswachstum. Ohne globales Wachstum wird es auch dort schwieriger, Wohlstand zu schaffen. Sowohl für Exportnationen wie China als auch für rohstofforientierte Länder wie Brasilien.

Wer als Privatanleger in Schwellenländern investiert, sollte es langfristig tun. Denn so kommen die strukturellen Vorteile der Länder zum Tragen. Schwellenländer als Beimischung bilden zugleich eine Wachstumschance und reduzieren in der richtigen Dosierung das Gesamtrisiko. Investitionen sollten in diesen Ländern mittels Indexfonds erfolgen und nicht in Einzelaktien. Dadurch werden Einzelrisiken reduziert. Eine zusätzliche Chance liegt darin, dass der Anleger in eine Fremdwährung investiert. Damit ist eine weitere Chance verbunden, denn Währungen wie der chinesische Yuan weisen fundamental bessere Daten auf, als der Euro.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.