Vermögensverwalter-Kolumne

Schoki als Anlage

21.05.24 09:12 Uhr

Für alle Schokoladenkonsumenten: Kakaopreis quo vadis | finanzen.net

Schock für Schokoladenfans. Seit Monaten wird Kakao immer teurer. Innerhalb von drei Monaten hat sich der Preis verdreifacht. Die Gründe dafür liegen vor allem in Afrika.

Ghana und Elfenbeinküste sind die beiden wichtigsten Produktionsländer für Kakao. Dort wird rund 60 Prozent des weltweiten Kakaos produziert.

Beide Länder kämpfen derzeit mit gravierenden Ernteproblemen. Brancheninsider rechnen damit, dass die Produktion in Ghana in dieser Erntesaison um rund 40 Prozent sinken könnte. Von der Côte d’Ivoire (ehem. Elfenbeinküste) wird berichtet, dass an ihren Exporthäfen im Februar 32 Prozent weniger Kakaobohnen angekommen sind als im Februar des Vorjahres. Häufigere Extremwetterereignisse wie lange Dürreperioden, Starkregen und Überflutungen haben der Umweltorganisation WWF zufolge der Qualität des Kakaos geschadet, Erträge reduziert oder Ernten völlig zerstört.

Weltweit rechnen Experten mit einem Defizit von 400.000 Tonnen im Jahr 2024. Nach 99.000 Tonnen 2022/23 und 216.000 Tonnen 2021/22. Die lokalen Kakaomärkte der Côte d’Ivoire (ehem. Elfenbeinküste) und Ghanas werden von ihren Regierungen streng kontrolliert. Die Behörden legen die offiziellen Preise fest. Durch den Verkauf auf Termin garantiert das den Kakaobauern einen fixen Preis. Es bedeutet aber zugleich, dass die Bauern ihre Preise nicht erhöhen können, wenn ihre Ernte schlechter ausfällt und dadurch die Weltmarktpreise steigen.

Angebaut wird Kakao überwiegend von Kleinbauern. Die meisten von ihnen verdienen gerade genug, um ihren Lebensunterhalt zu bestreiten und haben nicht die Mittel, um in ihre Parzellen zu investieren. Ihnen fehlt das Geld für Düngemittel und Pflanzenschutzmittel. Das Ergebnis jahrzehntelanger Unterinvestition bei wachsender Nachfrage nach Schokolade zeigt sich jetzt im Anstieg der Preise.

Profiteure der hohen Kakaopreise sind andere: Lebensmittelkonzerne wie Mondelez (Milka) teilen aber lediglich mit, dass die Festsetzung der Endverbraucherpreise in der Verantwortung des Lebensmitteleinzelhandels liege. Der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestlé schließt weitere Preissteigerungen dennoch nicht aus. Auch der Schokoladenhersteller Lindt & Sprüngli wird 2024 von seiner Preissetzungsmacht profitieren.

Von Michael Thaler von der Top Vermögen in München

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Bildquellen: Top Vermögen