Risiken für Kapitalanleger 2025: Ein Blick in die Zukunft
Die Jahre 2023 und 2024 waren wider Erwarten hervorragende Jahre für Kapitalanleger. In 2023 schloss der DAX mit einem Plus von über 20 Prozent. Auch in 2024 kletterte er temporär über 20 Prozent in die Höhe und liegt auf der Zielgeraden des Jahres immer noch bei einem Zuwachs von knapp 18 Prozent.
Wird sich diese Entwicklung auch in 2025 wiederholen und welche Risiken stehen dem entgegen, fragt Heiko Löschen, Geschäftsführer der GSP asset management in Münster.
Das Jahr 2025 steht für Kapitalanleger im Zeichen deutlich wachsender Unsicherheiten. Geopolitische Spannungen, wirtschaftliche Herausforderungen und marktbezogene Risiken prägen das Umfeld und erfordern eine umsichtige Strategie.
Geopolitische Risiken
Die anhaltenden Konflikte in der Ukraine und im Nahen Osten sowie mögliche Spannungen um Taiwan könnten die globalen Märkte erheblich belasten. Zudem drohen protektionistische Maßnahmen, wie von den USA angekündigte Zölle, die internationalen Handelsbeziehungen zu destabilisieren. Die Erfolge der internationalen Arbeitsteilung in der Phase zunehmender Globalisierung gehören vorerst der Geschichte an. Der Stil in der internationalen Politik ändert sich deutlich. Allianzen verändern sich und die Machtverhältnisse verschieben sich. Diese Faktoren bilden vorerst keinen guten Nährboden für Zuversicht.
Makroökonomische Herausforderungen
Die Weltwirtschaft zeigt sich fragil: Während in den USA und Europa eine mögliche Rezession nicht ausgeschlossen ist, bleibt das Wachstum in Deutschland nahezu stagnierend. Hohe Inflation und steigende Arbeitslosigkeit setzen Unternehmen und Verbrauchern gleichermaßen zu. Gleichzeitig könnten erneute Zinserhöhungen oder eine Rückkehr der Inflation die Kapitalmärkte unter Druck setzen. Die Notenbanken werden sich auch in 2025 in der herausfordernden Situation stellen müssen, den Drahtseilakt zwischen Inflationssteuerung und Wirtschaftsstimulation zu meistern. Je nachdem wie erfolgreich dieses Unterfangen gelingt, werden die Auswirkungen die Kapitalmärkte massiv beeinflussen.
Marktrisiken und Sektor-Rotation
An den Aktienmärkten könnten das Auflösen zu hoher Aktienbewertungen und erhöhte Schwankungen, resultierend aus den bereits genannten Einflussfaktoren, Anleger verunsichern. Sektor-Rotationen, bei denen Investoren Gelder zwischen Branchen verschieben, könnten zusätzliche Volatilität erzeugen. Auch Anleihemärkte bleiben anfällig für Zinsentwicklungen. In einem rezessiven Umfeld erlangt die Qualität der Anleiheschuldner erhöhte Bedeutung. Sowohl für die Aktien-, als auch für die Anleihemärkte ist ausgeprägte Wachsamkeit notwendig und 2025 wird voraussichtlich nicht das Jahr für ausschließlich passives Investieren sein.
Strategien für Anleger
In diesem Umfeld ist Diversifikation mehr denn je entscheidend. Eine ausgewogene Mischung aus Aktien, Anleihen und alternativen Anlagen kann helfen, Risiken abzufedern. Langfristige Ansätze wie die Entwicklung einer weitblickend tragfähigen Strategie bieten Stabilität, während ein aktives Risikomanagement notwendig bleibt, um auf kurzfristige Marktbewegungen zu reagieren.
Zuversicht und Mut
2025 wird aus heutiger Sicht kein einfaches Jahr für Kapitalanleger. Doch wer flexibel bleibt und auf Qualität setzt, kann auch in unsicheren Zeiten Chancen nutzen. Diese werden sich bieten und diese gilt es beherzt zu nutzen.
Also: Wachsam bleiben und Butter bei die Fische!
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