Vermögensverwalter-Kolumne

Es kann nur besser werden

23.01.23 09:10 Uhr

Es kann nur besser werden | finanzen.net

Ob Aktien, Anleihen oder Kryptowährungen - 2022 war ein Gruseljahr für fast alle Anlageklassen. Nur der steigende Dollar hat für Euro-Anleger den Schmerz da und dort etwas gelindert. Doch Besserung ist in Sicht, hofft Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München

Gut acht Prozent hat der DAX seit Jahresbeginn zugelegt. Das ist der stärkste Jahresauftakt, den es für den DAX jemals gab. Mehr geht eigentlich nicht, könnte man meinen. Aber doch, das geht.

Das Überraschungsmoment liegt auf der Oberseite. Viele Investoren haben die 3000-Punkte-Rallye im DAX seit Oktober verpasst oder in steigende Kurse hinein verkauft. Praktisch alle warten auf eine deutliche Korrektur - auch weil sich niemand vorstellen kann, dass es jetzt nochmal höher laufen kann. Aus Sicht der Nicht-Investierten ist daher die Gefahr groß, dass Konsolidierungen nur klein ausfallen und der Markt dann doch wieder auf neue Hochs schießt. Kurzfristig scheint zwar durchaus ein gewisser Deckel nach oben erreicht. Dennoch führt jede Nachricht, die auf eine Verlangsamung oder ein Ende der Notenbank-Zinserhöhungen hinweisen könnte, sofort zu einem erneuten Sprung nach oben. Die ADX-Linie im DAX, ein technischer Indikator zur Trendstärke, steigt dynamisch weiter an. Immer mehr Einzelaktien verlassen ihre Abwärtstrends vom letzten Jahr nach oben hin.

Dennoch: Laut einer regelmäßigen Fondsmanagerumfrage der Bank of America steigt die Zahl der Investoren, die trotz oder gerade wegen der jüngsten Aktienrally skeptisch auf die weitere Börsenentwicklung blickt. Jeder dritte der 253 befragten Portfoliomanager hält unter dem Strich weniger Aktien, als dies seine Benchmark vorsieht. Im Dezember hatte diese Quote nur bei 22 Prozent gelegen. Viel Geld wartet (noch) an den Seitenlinien zum Einstieg. Besonders in US-Aktien sind die Fondsmanager untergewichtet; aktuell fließt das Geld wieder zurück nach Europa - wie sich auch an dem steigenden Euro zum Dollar erkennen lässt. Erstmals seit elf Monaten geben Investoren Aktien der Euro-Zone wieder mehr Gewicht.

Insgesamt kann man dem Börsenjahr 2023 deshalb durchaus zuversichtlich entgegenblicken, denn viele Negativnachrichten sind bereits bekannt oder eingepreist. Deshalb sollte man in diesem Jahr eher mit einigen positiven Überraschungen rechnen können. Gerade wenn die Belastungen von der Zinsseite nachlassen und eine konjunkturelle Rezession vermieden wird oder nur sehr flach ausfällt, kann sich daraus beträchtliches Upside-Potential entwickeln, sowohl für Aktien als auch für Anleihen.

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.v-bank.com.



Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.