Vermögensverwalter-Kolumne

Die Schmerzen werden kleiner

18.04.16 09:20 Uhr

Die Schmerzen werden kleiner | finanzen.net

Börse ist kurzlebig. Vieles relativiert sich über die Zeit hinweg.

Von Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München

So hat der deutsche Aktienmarkt mit 19 Prozent Minus in den ersten Wochen des Jahres einen äußerst miesen Start hingelegt. Doch zum Ende des ersten Quartals haben sich die Verluste zumindest schon wieder halbiert. So schlecht ist die Stimmung gar nicht mehr. Manch Analyst traut dem DAX über kurz oder lang wieder ein Angriff auf seine alten Höchststände zu. Die seit April letzten Jahres anhaltende Korrektur könnte sich daher ihrem Ende neigen. Auch aus unserem regelbasierten Signalsystem erfahren wir erste zarte Einstiegsimpulse.

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Geholfen hat dem Markt sicherlich das Wiedererstarken des Ölpreises. Den bis Mitte Januar kontinuierlich verfallenden Ölpreis hat die Anlegerwelt nicht wie üblich als willkommene Konjunkturspritze gewertet, sondern - ganz im Gegenteil - als Signal einer weltweit nachlassenden Konjunktur. Doch das schwarze Gold hat sich mittlerweile kräftig erholt, zeitweise satte 55 Prozent auf wieder deutlich über 40 US-Dollar.

Das hat der amerikanischen Börse geholfen, denn noch immer wartet man dort gespannt auf die Auswirkungen des Ölpreises auf die US-Fracking-Industrie. Die Firmen in der Ölexploration sind in Schwierigkeiten, doch zu dem befürchteten Massensterben kam es bisher nicht. Zudem: Die Ölproduktion sinkt kaum, denn die üblicherweise hochverschuldeten Fracking-Firmen müssen ihre Kredite bedienen, können also gar nicht aufhören, zu produzieren. Das Überangebot an Erdöl hat sich daher nicht verringert.

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Iran steht weiterhin in den Startlöchern, seine Produktion hochzufahren, und die OPEC liefert zwar Verbalattacken, verweigert sich aber immer noch einer tatsächlichen Produktionskürzung. Im ersten Quartal war die Korrelation zwischen Ölpreisentwicklung und amerikanischem Aktienmarkt sehr hoch, das heißt jede Veränderung des Ölpreises in die positive oder negative Richtung bildete der Aktienmarkt eins zu eins ab.

Die deutschen Aktien folgten groupiemäßig im Gleichschritt. Diese Korrelation hat mittlerweile jedoch nachgelassen. Ohnehin hat der Dow Jones das erste Quartal sehr viel erfolgreicher gemeistert als der DAX und sogar ein kleines Plus geschafft. Der US-Index hat fast schon wieder seine absoluten Höchststände erreicht, von denen der DAX immer noch 30 Prozent entfernt ist. Sehen wir es positiv: Noch viel Potential für den DAX.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: Julian Mezger für Finanzen Verlag