Vermögensverwalter-Kolumne

Der nächste Tausender fällt

25.03.24 08:57 Uhr

Der nächste Tausender fällt | finanzen.net

Drei Monate beschäftigte sich der DAX mit der 17.000er-Marke, dann ging es flott in vier Wochen um weitere tausend Punkte nach oben.

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Neues Allzeithoch bisher: 18.225. Es muss noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, aber kann es so weiter gehen, fragt Dr. Marc-Oliver Lux von Dr. Lux & Präuner GmbH & Co. KG in München

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Die eher miese Stimmung in der inländischen Wirtschaft kann der deutsche Aktienindex offensichtlich ganz gut wegstecken. Der ifo Geschäftsklimaindex dümpelt seit Jahresanfang unter 86 Punkte. Niedriger lag der wichtige Frühindikator in den vergangenen 20 Jahren nur im ersten Jahr der Coronapandemie und während der globalen Finanzkrise. Die deutsche Wirtschaft steckt in der Rezession fest. Bereits im vergangenen Jahr war das Bruttoinlandsprodukt um 0,3 Prozent geschrumpft. Auch im laufenden ersten Quartal dürfte die Konjunktur unter Druck bleiben. Der Internationale Währungsfonds (IWF) hat seine Wachstumsprognose für Deutschland in diesem Jahr von 0,9 auf 0,5 Prozent nahezu halbiert.

Auf globaler Ebene sieht es besser aus. Und davon profitieren unsere DAX-Konzerne, denn in den Auslandsmärkten verdienen sie vier von fünf Euro. Für 2024 hat der IWF seine Wachstumsprognose für die Weltwirtschaft von 2,9 auf 3,1 Prozent angehoben, für China sogar auf 4,6 Prozent, das einschließlich Taiwan für die hiesigen Konzerne nach den USA der wichtigste Auslandsmarkt ist.

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Impulse für Aktiengewinne liefert natürlich auch die Aussicht auf eine geldpolitische Wende. Ab Juni dürfte es soweit sein, auch wenn die Notenbanker aktuell versuchen, allzu große Zinssenkungsspekulationen an der Börse zu bremsen. In Anbetracht der deutlich zurückgegangenen Inflationsraten in Europa und den USA glaubt die Börse jedoch fest an fallende Leitsätze.

EZB-Chefin Lagarde vertröstete jüngst in der letzten Notenbanksitzung auf die nächsten Monate: "Im April werden wir ein wenig mehr wissen, aber im Juni werden wir viel mehr wissen." Auch Powell, Notenbankchef der amerikanischen Federal Reserve, wiederholte seine Aussage, dass es wahrscheinlich angebracht sei, die Zinsen "irgendwann in diesem Jahr" zu senken. Er machte jedoch deutlich, dass die Währungshüter noch nicht so weit sind und auf mehr Belege warten, dass sich die Inflation nachhaltig auf das Zwei-Prozent-Ziel der Zentralbank zubewegt. Die Währungshüter wollen vorschnelle Zinssenkungen vermeiden und erst sichergehen, dass die Lohnanstiege nicht ausufern.

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Solange der Markt also weiter auf die Zinskarte setzt, können die Kurse im Prinzip weiter steigen. Auch die Volatilität, ein Angstbarometer für den Markt, ist auf Rekordtief. Die Mehrheit der Anleger spekuliert offensichtlich auch darauf, dass die Gefahren aus den geopolitischen Krisen in der Ukraine oder in Nahost beherrschbar bleiben und die Unternehmen nicht belasten werden.

Sollte sich die Situation jedoch verschärfen oder neue Krisenherde dazukommen, könnte die Nervosität an den Märkten schnell zunehmen. Zudem beginnt die Börse im zweiten Quartal gerne zu schwächeln. Im Zweifel wird man einen Grund finden, um auf den Verkaufsknopf zu drücken und Gewinne mitzunehmen. Es heißt also achtsam sein.

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Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

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