Vermögensverwalter-Kolumne

Buy in May?

09.05.16 10:13 Uhr

Buy in May? | finanzen.net

Auch wenn die Börsen selbst alles andere als normal wirken - die Stimmung an den großen Aktienmärkten in den USA und Europas ist es wieder.

Ende August 2015 fiel der DAX deutlich unter die 10.000 Punktemarke. Seither hielten sich die Pessimisten und die Optimisten immer die Waage. Normalität an der Börse bedeutet aber, dass zwei Optimisten einem Pessimisten gegenüberstehen. Genau diese Relation hat sich in den vergangenen Wochen wieder eingestellt - und der DAX ist wieder über die 10.000 Punkte geklettert. In den USA stehen die Kurse sogar nahe dem Hochpunkt.

Wer­bung

Marktteilnehmer begrüßen es, dass sich der Ölpreis stabilisiert. Die Dividendensaison ist in vollem Gange. Und wenn es auch Unsicherheit über die Fortschritte in Griechenland gibt, es ist einfach zu viel Geld an der Seitenlinie, denn EZB-Chef Draghi bleibt bei der ultralockeren Geldpolitik.

Börsen liefern wieder Kaufsignale

Das billige Geld wird weiter in Vermögenswerte investiert werden und die Preise für Immobilien, aber auch für Aktien noch oben treiben. Und das noch für Jahre.

Wer­bung

Anleger, die auf Trendlinien und Kursbilder achten, müssen jetzt nach und nach wieder investieren. In den USA sind alle Branchenindizes nun wieder über der wichtigen 200 Tagetrendlinie. Auch der DAX lieferte vor wenigen Tagen dieses Kausignal. Sicher ist, dass bei weiter steigenden Kursen diverse Handelssysteme weiter zukaufen.

Wer aktuell nicht im Aktienmarkt engagiert ist, der hat vielleicht auch die Saisonalität im Auge. Denn die Statistik lehrt, dass November bis April die besten Börsenmonate sind. Diesen Winter war alles anders. Der DAX fiel von 11.400 Punkten Ende November auf unter 9000 Punkte im Februar 2016. Immer tiefere Kursziele wurden ausgegeben. Trendfolgesysteme steigen erst wieder bei stabilen Aufwärtstrends ein.

Wer­bung

Saisonstrategie passt 2016 nicht

In diesem Jahr hat die Saisonstrategie also bisher nicht funktioniert. Der schlechteste Jahresstart seit langem. Wie könnte es weitergehen? Bekommen wir in den nächsten Wochen eine in Euphorie verfallende Börse, soll heißen: Optimisten sind im Verhältnis vier zu eins in der Überzahl, dann sollten Anleger zumindest kurzfristig Gewinne mitnehmen.

In den nächsten Wochen ist da aber keine Gefahr zu sehen, denn Euphorie sieht anders aus. In einer Phase hoher Unsicherheit kann man Aktien einsammeln. Ist die Wirtschaft in Hochform, ist es meist zu spät für Aktien. Wenn die Qualität der gehaltenen Aktien, die Risikostreuung und der Anlagehorizont passen, dann sollte in diesem Jahr die alte Börsenweisheit "Sell in May and go away" nicht gelten.

Von Gottfried Urban, Vorstand der Bayerische Vermögen AG

Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.

Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.

Bildquellen: crystal51 / Shutterstock.com