Vermögensverwalter-Kolumne

Alles spricht für Donald Trump als neuen US-Präsidenten: Welche Aktien könnten profitieren?

02.07.24 09:30 Uhr

Alles spricht für Donald Trump als neuen US-Präsidenten:  Welche Aktien könnten profitieren? | finanzen.net

Das erste TV-Duell zwischen dem Amtsinhaber Joe Biden und seinem Vorgänger im Amt, Donald Trump, hatte einen klaren Gewinner. Donald Trump wirkte sehr viel energischer und konzentrierter und einer CNN-Umfrage zufolge sahen zwei Drittel der Zuschauer ihn als Gewinner des Duells.

Ein Wechsel zu Donald Trump könnte sich auf verschiedene Branchen und Aktien auswirken. Wir haben uns die Favoriten angeschaut und sehen folgende Profiteure:
So dürften Aktien aus dem fossilen Energiesektor, wie Chevron und ExxonMobil profitieren, denn schon während seiner ersten Amtszeit hat Trump sich für die Öl- und Gasindustrie eingesetzt und zum Beispiel Regulierungen gelockert, was dem Sektor zugutekam. Trumps deregulierungspolitischen Ansätze könnten auch den Banken und Finanzdienstleistern helfen, ihre Gewinne deutlich zu steigern. Hier sind unter anderem Goldman Sachs und JPMorgan Chase die Favoriten.

Im Verteidigungsbereich sind es die größten Unternehmen, wie Lockheed Martin, Northrop Grumman und Raytheon Technologies, die von Trumps aggressiver Außenpolitik profitieren könnten. Er hatte wiederholt eine Erhöhung der Verteidigungsausgaben der Nato-Mitglieder gefordert und dürfte bestrebt sein, dass gemäß seinem Ansatz "America first", amerikanische Rüstungsfirmen davon deutlicher profitieren. Auch im Gesundheitswesen und im Bereich Telekommunikation dürfte sich der regulatorische Druck reduzieren lassen, so dass Firmen wie Pfizer und Johnson & Johnson oder die AT&T, T-Mobile und Verizon hiervon profitieren.

Trump könnte ebenfalls die Infrastrukturprojekte fördern, so kann er einerseits die marode Infrastruktur der USA verbessern und gleichzeitig mehr Arbeitsplätze in den USA schaffen, um seinem Motto "Make America great again" entsprechend Erfolge zu präsentieren. Hier sind es Unternehmen wie Deere & Co. und Caterpillar, aber auch der deutsche Baukonzern Hochtief ist hier zu nennen, der in den USA über 18 Mrd. € Umsatz generiert.

Jedoch sollten Investoren beachten, dass politische Entwicklungen oftmals viele Unwägbarkeiten mit sich bringen und die Märkte oftmals unvorhersehbar reagieren. So fiel der Dow Jones bei Trumps erstem Wahlsieg am 8. November 2016 in einer ersten vorbörslichen Reaktion um fast 800 Punkte, erholte sich jedoch umgehend, um in den folgenden Wochen und Monaten von Allzeithoch zu Allzeithoch zu haussieren. Erst die Covid-Pandemie Anfang 2020 ließ die Börsen weltweit erheblich einbrechen. Während der Amtszeit von Trump hat sich der Dow Jones von 19.827 Punkten um 57,3Prozent auf 31.188 Punkten verbessert. Seit Joe Biden’s Amtsübernahme legte der Index um 25,6 Prozent zu. Die Börse findet somit mehr Gefallen an einem Präsidenten Trump als am aktuellen Präsidenten Biden. Für die Trump Fans gibt es seit einigen Jahren einen speziellen ETF, den Point Bridge America First ETF (ISIN US26922A6284), der aber nur in den USA vertrieben wird. Die hiesigen Anleger dürften aber auch mit ETF’s, die sich auf die oben genannten Sektoren fokussieren ganz gut positioniert sein. Schwächer könnten sich unseres Erachtens die Technologiewerte unter einem Präsidenten Trump entwickeln, da viele Techs eher die Demokraten unterstützen.

Eine Garantie gibt es für die o.g. Szenarien jedoch nie. Die Märkte reagieren meistens nicht nach einem festen Schema. So setzten viele Investoren bei Biden’s Amtsantritt auf einen Boom bei den erneuerbaren Energien Aktien und auf den iShares Global Clean Energy ETF (ISIN IE00B1XNHC34), der sich dem Januar 2021 halbierte.

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von Marc Gabriel, CIIA®, CEFA®, CESGA® Oberbanscheidt & Cie. Vermögensverwaltung

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