Aktien bleiben erste Wahl
Dividendentitel werden in den kommenden Monaten besser abschneiden als andere Anlageklassen.
Von Burkhard Wagner, Vorstand der Partners Vermögensmanagement AG in München
Aktien bleiben in den kommenden Monaten die erste Wahl für Anleger. Schwächen und kleinere Korrekturen sollten zu Zukäufen in ausgesuchten Werten und Fonds genutzt werden. Vor allem die Branchen Energie, Versorgung und Infrastruktur halten wir für aussichtsreich.
Beim DAX ist ein Test der historischen Höchststände in greifbare Nähe gerückt. Allerdings erscheint nicht nur am deutschen Aktienmarkt eine Konsolidierung überfällig, wobei die jüngsten Überhitzungen zumindest teilweise in der letzten Februarwoche abgebaut wurden. Außer den Branchen Energie, Versorgung und Infrastruktur sind Nahrungsmittelhersteller interessant – allerdings aus antizyklischer Sicht, da deren Kurse durch die steigenden Agrarrohstoff-Preise unter Druck gekommen sind.
Schwieriges Jahr für Rentenfonds
Am Rentenmarkt Gewinne zu erzielen, dürfte in diesem Jahr ein sehr ambitioniertes Ziel sein. Wir rechnen damit, dass die Zinsen für zehnjährige deutsche Staatsanleihen auf vier Prozent steigen werden. Aktuell bewegt sich die zehnjährige Bundesanleihe bei einer Rendite von gut 3,3 Prozent – das entspräche also einem Anstieg um gut 20 Prozent. Erfüllt sich unsere Prognose, werden die Zinseinnahmen durch (Buch-)Verluste mehr als aufgezehrt. Anleger sollten deshalb auf relativ kurze Restlaufzeiten und gute Bonität ihrer Anleihen achten. Liegen Rentenfonds im Depot, empfiehlt es sich, Kursgewinne mitzunehmen.
Rohstoffpreise werden unter Schwankungen weiter steigen
Rohstoffe bleiben aus unserer Sicht interessant, auch wenn die derzeitige Situation spekulativ etwas aufgebläht wirkt. So werden die Preise von Erdöl und Industriemetallen getrieben vom unbändigen Appetit Chinas auf Rohstoffe; hinzu kommt die labile politische Situation im Mittleren Osten. Auch die Agrarrohstoffe befinden sich auf der Überholspur. Wer in Rohstoffe investieren will, sollte nur mit kleinen Anfangspositionen starten oder eine Konsolidierung abwarten. Aktiv gemanagte Fonds und breit aufgestellte ETFs sind attraktive Investmentvehikel.
Ideen für Antizykliker
Antizyklische Chancen für mutige Anleger können sich bei den offenen Immobilienfonds ergeben. Zwischen den Börsenkursen der Fonds und den Preisen, die die Gesellschaften für ihre derzeit geschlossenen Fonds nennen, klaffen hohe Abschläge von teilweise 25 Prozent und mehr. Teils zu Recht, denn bei einigen Fonds drohen weitere Abschreibungen – und teils zu Unrecht, denn bei anderen Fonds ist der Kursabsturz in erster Linie durch die Angst vieler Anleger bedingt. Sollte die Konjunktur weiter florieren und die Inflationsangst bei vielen Investoren erhalten bleiben, dürften die Preise ausgewählter Büroimmobilien zulegen. Fazit: Die weltweit überbordende Liquidität wird auch im Jahr 2011 die Preise und Kurse von Sachwerten steigen lassen. Klassisch konservative Investments wie Rentenfonds sollten jedoch auf der Verliererseite stehen.
Immer mehr Privatanleger in Deutschland vertrauen bei ihrer Geldanlage auf bankenunabhängige Vermögensverwalter. Frei von Produkt- und Verkaufsinteressen können sie ihre Mandanten bestmöglich beraten. Mehr Informationen finden Sie unter www.vermoegensprofis.de.
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus.