Aktie im Fokus: Intel
Intel ist ein multinationaler Halbleiterhersteller mit Sitz in Santa Clara, Kalifornien. Das Unternehmen mit Sitz im "Silicon Valley", der Technologieschmiede der USA, wurde 1968 von Gordon Moore und Robert Noyce, ehemalige Mitarbeiter der Fairchild Semiconductor, gegründet.
Seinen Bekanntheitsgrad erreichte Intel durch die x86 Mikroprozessoren, die 1978 erstmals das Herzstück der weit verbreiteten IBM-PCs bildeten. Heutzutage umfasst die Produktpalette Chips für den Desktop-Computer und Notebooks unter den Modellnamen Pentium, Celeron und i3, i5 und i7, sowie die Xeon-Serie für Workstations und Server. Da die meisten Bürorechner und Notebooks eine Intel-Plattform mit integrierter Grafik benutzen, ist Intel mit großem Abstand Weltmarktführer auch bei Grafikchips. Aufgrund eines Marktanteils von rund 80 Prozent bei Mikroprozessoren für Personalcomputer ist Intel heutzutage ein feststehender Begriff ("intel inside"). Der Marktwert des Halbleiterunternehmens liegt mit einem aktuellen Aktienkurs von 33,7 US-Dollar, bei 158 Mrd. US-Dollar.
Das Unternehmen hat am 27. April die Geschäftsergebnisse vom ersten Quartal 2017 bekanntgegeben. Der Umsatz stieg gegenüber dem Vorjahresquartal um sieben Prozent auf 14,8 Mrd. US-Dollar, was auf der Höhe der Analystenerwartungen lag. Der adjustierte Gewinn lag mit 66 Cents pro Aktie knapp über den Schätzungen der Analysten. Für das zweite Quartal 2017 geht das Management von Intel von einem Gewinn von 68 Cent aus.
Für das Gesamtjahr 2017 wird ein Gewinn von 2,85 US_Dollar pro Aktie und ein Umsatz von 60 Mrd. Dollar erwartet. Höhere Kosten in der Sparte für Datenzentren drückten allerdings das Umsatzwachstum unter die Analystenprognosen und schürten die Skepsis bei den Anlegern. Intel kämpft mit stagnierenden Margen aufgrund der erfolgreichen Konkurrenz von AMD und NVIDIA. An den US-Börsen waren in diesem Jahr Halbleiteraktien sehr gefragt, der Philadelphia-Halbleiterindex konnte 18 Prozent zulegen. Die Intel-Aktie verlor dagegen minus vier Prozent.
Im Branchenvergleich ist Intel sehr günstig bewertet. Das Kursgewinnverhältnis der Intel-Aktie liegt mit zwölf nur auf der Hälfte des branchenüblichen Niveaus und liegt auch weit unter dem KGV für den S&P 500-Index von 18. Intel schüttet mit 1,09 Dollar eine für ein Technologieunternehmen sehr hohe Dividende (Dividendenrendite ca. 3,2 Prozent) aus.
Im ersten Quartal 2017 hat Intel 35 Millionen eigene Aktien im Wert von 1,2 Mrd. Dollar zurückgekauft. Das Aktienrückkaufprogramm wurde um 10 Mrd. Dollar auf 15 Mrd. Dollar aufgestockt.
Die durchschnittliche Empfehlung von 41 Analysten für die Intel-Aktie ist "Übergewichten". Nur vier Analysten empfehlen einen Verkauf der Aktie oder eine Untergewichtung, 16 Analysten raten zum Halten der Aktien und 21 Analysten sprechen sich aktuell für eine Übergewichtung oder einen Kauf der Aktie aus. Auf Sicht von zwölf Monaten sehen die Analysten mit einem Kursziel von 39,6 Dollar im Schnitt Kurschancen für die Intel-Aktie von 17 Prozent. Wenn es Intel gelingt, fernab vom schwächelnden PC-Markt auch auf anderen Gebieten, zum Beispiel bei autonomen Lenkfahrsystemen mit Hilfe des Erwerbs des israelischen Entwicklers Mobileye im März 2017, mit konkurrenzfähigen leistungsstarken, stromsparenden Mikroprozessoren zu punkten, könnte sich ein Engagement in der Intel-Aktie lohnen. Die äußerst niedrige Börsenbewertung, die relativ hohe Dividendenrendite und das voluminöse Aktienrückkaufprogramm begrenzen das Kurspotenzial der Aktie nach unten.
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Bildquellen: Vermögensverwalter