S&P Global: Deutsche Wirtschaft geht zurück im 3. Quartal
Die Aktivität der deutschen Wirtschaft hat sich im September noch stärker als zuvor verlangsamt, was vor allem am Dienstleistungssektor lag.
Der von S&P Global erhobene Sammelindex für die Produktion in der Privatwirtschaft - Industrie und Dienstleister zusammen - verringerte sich auf 45,9 von 46,9 Punkten im Vormonat, wie aus den Daten der ersten Veröffentlichung für den Monat hervorgeht. Oberhalb von 50 Punkten signalisiert das Konjunkturbarometer ein Wachstum, darunter eine Schrumpfung.
Der Einkaufsmanagerindex des verarbeitenden Gewerbes sank auf 48,3 (August: 49,1) Punkte. Volkswirte hatten einen Stand von 48,4 erwartet. Der Index für den Servicesektor ging auf 45,4 (47,7) Punkte zurück. Hier hatte die Prognose auf 47,1 gelautet. Der Dienstleistungssektor verzeichnete die stärksten Geschäftseinbußen seit mehr als zwei Jahren. Dagegen sank die Industrieproduktion wegen der besseren Verfügbarkeit von Rohstoffen weniger deutlich als in den beiden Vormonaten.
"Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Inflation, wirtschaftlicher Unsicherheit und gestiegener Energiekosten ging die Nachfrage deutlich zurück, woraufhin die Geschäftsaussichten binnen Jahresfrist auf den tiefsten Wert seit der ersten Corona-Welle sanken", teilte S&P Global mit. Gleichzeitig habe sich der Inflationsdruck verstärkt.
"Angesichts der beschleunigten Talfahrt und der sich weiter verschlechternden Frühindikatoren dürfte die deutsche Wirtschaft im dritten Quartal 2022 schrumpfen - und der Ausblick für das vierte Quartal ist ebenfalls wenig positiv", kommentierte S&P-Global-Ökonom Phil Smith die Zahlen.
FRANKFURT (Dow Jones)
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