Juventus-Aktie stabil: Juventus Turin plant Ausstieg aus Super-League-Projekt
Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin will aus dem umstrittenen Super-League-Projekt aussteigen.
Der Verein habe nach Gesprächen mit den beiden übrigen verbliebenen Gründungsmitgliedern, Real Madrid und FC Barcelona, das Verfahren zum Ausstieg aus dem Projekt eingeleitet. Das teilte der Serie-A-Club am späten Donnerstagabend mit. Ein Ausstieg sei jedoch erst wirksam, "wenn dies zuvor von Real Madrid, dem FC Barcelona und den übrigen am Super-League-Projekt beteiligten Vereinen genehmigt wurde", hieß es weiter.
Bereits Anfang Juni kursierten Gerüchte um einen Ausstieg von Juventus aus dem Projekt der Super League. Damals bestätigte der langjährige Serienmeister, dass man mit den übrigen Clubs über einen möglichen Ausstieg diskutieren wolle. Nach den Gesprächen und angesichts der Differenzen bei der Auslegung der für die Super League geltenden Vereinbarungen habe man sich nun für diesen Schritt entschieden.
Juventus Turin, Real Madrid und FC Barcelona sind noch die einzigen verbliebenen Gründungsmitglieder der Super League. Das Projekt war in seiner Ursprungsform im April 2021 krachend gescheitert. Die UEFA und die Fans hatten massiven Widerstand geleistet. Von den zunächst zwölf Top-Clubs, die eine Abspaltung angestrebt hatten, zogen sich neun innerhalb weniger Stunden wieder zurück.
Die European Super League Company hatte Klage gegen die UEFA und den Weltverband FIFA bei einem Gericht in Madrid eingereicht, das wiederum den Europäischen Gerichtshof angerufen hatte. Mit einem Urteil des EuGH in dem Fall wird in Kürze gerechnet, ein Gutachten im Dezember hatte die Position der UEFA gestärkt.
Juve wirft offenbar Kapitän Bonucci aus dem Kader
Der italienische Fußball-Europameister Leonardo Bonucci ist von seinem Club Juventus Turin einem Medienbericht zufolge überraschend aus dem Kader ausgeschlossen worden. Diese Entscheidung teilten die Verantwortlichen des Rekordmeisters dem 36 Jahre alten Kapitän in seinem Urlaub in der Toskana mit, wie die "Gazzetta dello Sport" am Freitag berichtete. Ebenfalls nicht mehr zum Kader in der kommenden Saison gehören soll der frühere Schalker Weston McKennie, der zuletzt an Leeds United ausgeliehen war.
Innenverteidiger Bonucci soll dem Bericht zufolge nicht mehr mit dem Team trainieren dürfen. Auch die geplante USA-Reise macht der 121-malige Nationalspieler demnach nicht mehr mit. Ein Jahr vor dem Ende seines Vertrages 2024 muss sich der Routinier nun einen neuen Club suchen, um sich mit Spielpraxis die erhoffte Nominierung für die EM 2024 in Deutschland zu sichern. Neuer Kapitän bei Juve soll der Brasilianer Danilo werden.
Bonucci spielte mit einer Unterbrechung von 2017 bis 2018, als er für die AC Mailand auflief, seit 2010 für Juventus Turin. Sowohl im Verein als auch in der italienischen Nationalelf war er lange Zeit Leistungsträger und Stammspieler. In der vergangenen Saison spielte der 36-Jährige bei Juve unter Coach Massimiliano Allegri aber nur noch eine Nebenrolle.
Auch im Nationalteam war der Abwehrspieler zuletzt nicht mehr unumstritten. 2021 hatte er beim EM-Titelgewinn der Italiener gemeinsam mit dem zwei Jahre älteren Kapitän Giorgio Chiellini die Innenverteidigung gebildet und großen Anteil am Erfolg gehabt. Chiellini hatte Juve bereits im vergangenen Jahr verlassen und war zu Los Angeles FC in die USA gewechselt. Seine Karriere in der Nationalmannschaft beendete er ebenfalls 2022.
Die Juventus-Aktie verliert in Mailand zeitweise 0,06 Prozent auf 0,3446 Euro. /rme/DP/he
TURIN (dpa-AFX)
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