Vereinbarung

Neue Eigner bei Birkenstock - LVMH steigt indirekt ein

26.02.21 15:23 Uhr

Neue Eigner bei Birkenstock - LVMH steigt indirekt ein | finanzen.net

Einst als etwas altbacken geltend, heute eine Kultmarke auch bei manchen Promis: Der weltbekannte Sandalenhersteller Birkenstock geht mehrheitlich an die amerikanisch-französische Beteiligungsgesellschaft L Catterton und die Familienholding Financière Agache.

Werte in diesem Artikel

"Über die Details der Vereinbarung wurde Stillschweigen vereinbart", teilt das Unternehmen mit Sitz im rheinland-pfälzischen Linz am Rhein am Freitag mit.

Die Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der Genehmigung der zuständigen Wettbewerbsbehörden. Die Partnerschaft sei für Birkenstock "der nächste logische Schritt, um auch in Zukunftsmärkten wie China und Indien weiter stark zu wachsen".

Die Erben Christian und Alex Birkenstock begründeten den Verkauf so: "Für die nächsten 250 Jahre brauchen wir Partner mit der gleichen strategischen und langfristigen Vision wie die der Familie Birkenstock. In L Catterton and Financière Agache haben wir diese Partner gefunden." Eine Anspielung darauf, dass Birkenstock schon fast 250 Jahre alt ist - die Anfänge reichen bis 1774 zurück.

L Catterton ist mit dem französischen Luxushersteller LVMH mit Marken wie Christian Dior, Louis Vuitton und Kenzo verbandelt. Financière Agache ist die Holdinggesellschaft des milliardenschweren LVMH-Chefs Bernard Arnault. Er verwies darauf, Birkenstock habe sich "zu einer der wenigen ikonischen Marken in der Schuhindustrie entwickelt. Wir schätzen Marken mit diesem langen Erbe sehr."

Auch andere Bieter hatten Interesse an Birkenstock bekundet. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur blieb davon am Schluss der luxemburgische Finanzinvestor CVC übrig, bis Birkenstock schließlich nur noch mit L Catterton und Financière Agache zu Ende verhandelte.

Das deutsche Familienunternehmen in sechster Generation mit rund 4300 Beschäftigten steht nach eigenen Angaben wirtschaftlich auf stabilen Füßen. 2019 habe es rund 720 Millionen Euro Umsatz bei 130 Millionen Nettogewinn verbucht - und auch im Corona-Jahr 2020 trotz zweimonatiger Fabrikschließungen Erlöse etwa auf Vorjahresniveau erwirtschaftet.

Bei seinem Teilverkauf geht es Birkenstock nach eigenen Worten um neue Marktzugänge in Asien und dem Mittleren Osten. Christian und Alex Birkenstock bleiben Minderheitsgesellschafter. Ein dritter Bruder ist längst von Bord gegangen. 2012 stiegen laut Birkenstock mit Oliver Reichert und Markus Bensberg erstmals familienfremde Chefs ins Unternehmen ein, das in Linz am Rhein auf einer Burg residiert.

Keinesfalls handele es sich um den Ausverkauf einer deutschen Traditionsfirma, versichert Birkenstock. Alle Jobs blieben erhalten. Erst kürzlich seien die Investitionen in die Produktionsstätten erhöht worden. Diese befänden sich fast alle in Deutschland - abgesehen von einem Standort in Portugal.

Der indirekte Einstieg von LVMH mit seinen Luxusmarken - verteuern sich Birkenstock-Schuhe nun? Nein, versichert ein Firmensprecher. Weiterhin werde für die Breite der Bevölkerung produziert, los gehe es mit rund 60 Euro für ein Schuhpaar. Sonderkollektionen in Zusammenarbeit mit Designern könnten natürlich erheblich teurer sein.

Hippies, Ärzte und Pfleger entdeckten einst Birkenstock-Sandalen für sich. Viele Menschen wählten sie als bequeme Haus- und Freizeitschuhe. Birkenstock bezeichnet sich als Erfinder des Fußbetts. Heute setzt das Unternehmen mit 16 Standorten in Deutschland und zahlreichen Vertriebsniederlassungen im Ausland auf Lifestyle. Sandalen verkauft Birkenstock nach eigenen Angaben in mehr als 100 Ländern. Das Unternehmen bietet auch geschlossene Schuhe, Socken, Taschen und Gürtel an - und seit 2017 auch Naturkosmetik und Betten.

/jaa/DP/stw

LINZ AM RHEIN (dpa-AFX)

Ausgewählte Hebelprodukte auf Christian Dior

Mit Knock-outs können spekulative Anleger überproportional an Kursbewegungen partizipieren. Wählen Sie einfach den gewünschten Hebel und wir zeigen Ihnen passende Open-End Produkte auf Christian Dior

NameHebelKOEmittent
NameHebelKOEmittent
Wer­bung

Bildquellen: Tupungato / Shutterstock.com

Nachrichten zu LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A.

Analysen zu LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A.

DatumRatingAnalyst
21.11.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformBernstein Research
30.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralUBS AG
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton KaufenDZ BANK
DatumRatingAnalyst
21.11.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformBernstein Research
30.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyJoh. Berenberg, Gossler & Co. KG (Berenberg Bank)
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton OutperformRBC Capital Markets
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton KaufenDZ BANK
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton BuyGoldman Sachs Group Inc.
DatumRatingAnalyst
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralUBS AG
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton HoldJefferies & Company Inc.
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralJP Morgan Chase & Co.
16.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton HoldDeutsche Bank AG
15.10.2024LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton NeutralUBS AG
DatumRatingAnalyst
30.06.2015LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton UnderperformMerrill Lynch & Co., Inc.
29.01.2015LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton UnderperformCredit Suisse Group
26.02.2014LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton verkaufenCredit Suisse Group
04.08.2009LVMH verkaufenHamburger Sparkasse AG (Haspa)
28.07.2009LVMH reduzierenIndependent Research GmbH

Um die Übersicht zu verbessern, haben Sie die Möglichkeit, die Analysen für LVMH Moet Hennessy Louis Vuitton S.A. nach folgenden Kriterien zu filtern.

Alle: Alle Empfehlungen

Buy: Kaufempfehlungen wie z.B. "kaufen" oder "buy"
Hold: Halten-Empfehlungen wie z.B. "halten" oder "neutral"
Sell: Verkaufsempfehlungn wie z.B. "verkaufen" oder "reduce"