ATOSS-Aktie fällt deutlich: General Atlantic wird Großaktionär bei ATOSS Software
Der Personalsoftwarespezialist ATOSS Software bekommt mit dem US-Finanzinvestor General Atlantic einen neuen Großaktionär.
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General Atlantic kaufe rund 20 Prozent der ATOSS-Aktien von der AOB Invest, die vom ATOSS-Gründer und -Vorstandsvorsitzenden Andreas Obereder kontrolliert werde, teilte das im Nebenwerteindex SDAX notierte Unternehmen am Donnerstag mit. Dabei werde ein Abschlag von 12,8 Prozent auf den volumengewichteten Sechsmonats-Durchschnittskurs (180 Handelstage seit dem 30. September 2022) gewährt. Umgesetzt werden soll die Vereinbarung zum 30. Juni.
Zudem kann Generale Atlantic bis zu weitere knapp 5 Prozent der Anteile erwerben, wie es weiter hieß. Damit bleibe die Holding von Obereder größte ATOSS-Aktionärin. Zudem vereinbarten beide Seiten, dass sie während einer vierjährigen Periode den Großteil ihrer Beteiligung nur mit Zustimmung der jeweils anderen Seite veräußern können.
Die ATOSS-Aktien fielen am Morgen auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schluss um rund elf Prozent auf gut 190 Euro. Mit einem Plus von fast 54 Prozent im bisherigen Jahresverlauf zählten sie per Stand Mittwoch zu den besten SDAX-Werten.
Aktienpaketverkauf mit Abschlag stößt ATOSS-Aktionären sauer auf
Die Bekanntgabe des Verkaufs eines umfangreichen Aktienpakets an ATOSS durch den Unternehmensgründer hat am Donnerstag zeitweise hohe Kursverluste ausgelöst. Zum Handelsstart sackten die Papiere des Personalsoftware-Spezialisten via XETRA um fast elf Prozent ab. Zuletzt sinkt die ATOSS-Aktie im XETRA-Handel letztlich 3,50 Prozent auf 206,50 Euro. Damit blieben sie weiter unter der 21-Tage-Linie bei rund 205 Euro, unter die sie an diesem Morgen gefallen waren. Diese gleitende Linie signalisiert den kurzfristigen Trend.
In den Blick rückt aber dennoch wohl zunehmend, dass die Aktien nicht einfach abgestoßen wurden, sondern dass ATOSS mit diesem Schritt eine Partnerschaft mit einem "Wachstumsinvestor" eingegangen ist, wie es Jefferies-Analyst Henrik Paganetty formuliert.
Verkaufsdruck entstand dennoch, da der US-Investor General Atlantic rund 20 Prozent des Grundkapitals mit einem Abschlag von fast 13 Prozent auf den volumengewichteten Durchschnittskurs der 180 Handelstage seit dem 30. September 2022 erhalten hat. Zudem kann General Atlantic bis zu weitere knapp 5 Prozent der Anteile von der Mehrheitseignerin AOB Invest GmbH, die vom Gründer und ATOSS-Vorstandschef Andreas Obereder kontrolliert wird, erwerben.
Ein Händler verwies als Trost darauf, dass sich der Aktienkurs seit vergangenen Herbst immerhin fast verdoppelt hat. Seit Jahresbeginn bleibt auch mit den aktuellen Verlusten aktuell noch ein Kursgewinn von 43 Prozent, womit die Aktie weiterhin zu besten im 70 Werte umfassenden SDAX zählt.
Analyst Paganetty betonte, dass die AOB Invest auch im Falle der Optionsausübungen größte Aktionärin bleiben werde. Zudem erinnerte der Experte von Jefferies an den zeitweise zweistelligen Kurssprung der Aktie am 21. November 2022, nachdem die Nachrichtenagentur Bloomberg getitelt hatte, dass ATOSS-Gründer Obereder "Optionen für das Unternehmen erwägt", die auch einen Verkauf inkludierten. Nach Ansicht von Paganetty könnte daher die an diesem Donnerstag nun bekannt gegebene Partnerschaft mit dem "Wachstumsinvestor" General Atlantic ein passender Schritt sein.
/mis/jha/
MÜNCHEN (dpa-AFX)
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