Öl: Zündet die nächste Haussestufe?
Der Ölpreis ist auf den höchsten Stand seit 2014 gestiegen - ist das der Startschuss für den nächsten Hausseschub? Und was bedeutet das für Aktieninvestoren?
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Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 114,0% verzeichnet hat (Stand 30.06.18, 22.30 Uhr).
In den letzten Monaten war es recht ruhig um den Ölpreis. Die Notierung konsolidierte im Großen und Ganzen seitwärts, mit zwei kräftigen Rückschlägen im Juli und August. Davon hat sich das schwarze Gold aber in jüngster Zeit deutlich erholt und schließlich einen neuen Mehrjahreshöchststand markiert. Das sollte die Anleger nicht kalt lassen.
Das Inflationsproblem
Die Reflationierung in den USA und in der Eurozone hängt auch mit den gestiegenen Rohstoffpreisen zusammen. Angesichts der Deflationsängste noch vor wenigen Jahren war das bislang ein durchaus erwünschter Effekt. Setzt sich nun aber der Aufwärtsdruck fort, könnten die Notenbanken in Zugzwang geraten. Daher dürften die Führungsgremien die Entwicklung des Ölpreises genau beobachten. Der Rebound seit 2016 dürfte aus einer wachsenden Nachfrage, Förderkürzungen der OPEC-Staaten (und Russland) und einem zwischenzeitlichen Einbruch der US-Aktivitäten gespeist worden sein. Inzwischen haben sich die Rahmbedingungen jedoch geändert.
Produktion steigt
Mitte des Jahres hat die OPEC die Zügel etwas gelockert und eine moderate Ausweitung der Produktion, insbesondere von Saudi-Arabien und Russland, ermöglicht. Und auch in den USA zeigen die Aktivitäten deutlich nach oben. Die Tagesproduktion dürfte im laufenden Jahr nach einer Einschätzung der US Energy Information Administration um 14 % zulegen und auch 2019 weiter, um 7,5 %, wachsen. Das ist einem deutlichen Anstieg der aktiven Bohrlöcher in den letzten anderthalb Jahren zu verdanken. Möglicherweise erwarten die Akteure am Ölmarkt angesichts einer zuletzt abnehmenden Dynamik aber, dass der US-Fracking-Schub langsam abflaut, denn der Ausbau der Förderung hat den Ölpreis ja nicht daran gehindert, auf neue Mehrjahreshöchststände zu steigen. Eine Rolle dürfte dabei aber auch spielen, welche Mengen das von Krisen gebeutelte Venezuela und das neuerlich sanktionierte Iran noch liefern können.
Index-Performance: + 106,8 % seit 12/2013 (Stand: 26.09.18)
DAX-Performance: + 31,0 % (im selben Zeitraum)
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Fazit zum Öl
Die Ölförderung steigt, der Preis aber auch. Hält sich Öl (Sorte Brent) nachhaltig über 80 US-Dollar, könnte das die nächste Haussewelle lostreten. Das wäre eine Bürde für die Inflationsentwicklung und damit ein Problem für die Zentralbanken. Auch Aktienanleger sollten den Markt daher genau im Blick behalten.
Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 2.300 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 18,3 Prozent pro Jahr (Stand: 30.06.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 114,0% verzeichnet hat (Stand 30.06.18, 22.30 Uhr).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
Weitere Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).