Gold: Vor neuem Kaufsignal?
Die Rückkehr in den Haussemodus hat Gold noch nicht geschafft, aber der drohende Handelskrieg und die steigende US-Inflation könnten den Durchbruch bringen.
Zölle wirken inflationär. Sowohl direkt als Aufschlag auf Importgüter, als auch indirekt durch eine Behinderung des globalen Handels und damit auch des freien Wettbewerbs. Gold als klassischer Inflationsschutz war damit eigentlich ein prädestinierter Gewinner der jüngsten US-Wirtschaftspolitik. In der Tat bewegt sich das Edelmetall nur knapp unter den Höchstständen der letzten Jahre. Der Durchbruch ist dennoch ausgeblieben, das hat verschiedene Gründe.
Kommt die Eskalation?
Die protektionistische Zollpolitik der US-Regierung, mit der Präsident Trump die massiven Ungleichgewichte im Außenhandel der Vereinigten Staaten bekämpfen will, hat Gold etwas Rückenwind verliehen. Eine Eskalation mit einer wechselseitigen Ausweitung der Zölle, insbesondere zwischen den USA und China, könnte dazu führen, dass das Edelmetall die massive Widerstandszone zwischen 1.365 und 1.400 US-Dollar überwinden kann und damit ein neues Haussesignal senden würde. Aktuell gehen die Anleger aber offenbar davon aus, dass sich die Konflikte nicht intensivieren, sondern dass Trump letztlich Deals mit den großen Handelspartnern anstrebt.
Eine Frage der Glaubwürdigkeit
Neben diesem nüchternen Blick auf die politischen Konflikte dürfte sich auch die US-Zinspolitik dämpfend auf die Entwicklung des Goldpreises auswirken. Angesichts einer im Trend mittlerweile deutlich steigenden Inflation bekräftigen die FED-Verantwortlichen in ihren Statements, dass die Politik der graduellen Zinserhöhungen fortgesetzt und gegebenenfalls auch noch verschärft wird. Nicht zuletzt deswegen konnte der US-Dollar zuletzt auch den Abwärtstrend bremsen, was zeigt, dass die amerikanische Notenbank ihre Glaubwürdigkeit als Inflationsbekämpfer aktuell stärkt.
Zwei mögliche Preistreiber für Gold
Steigende US-Zinsen, Anzeichen einer Stabilisierung des US-Dollar und eine nicht besonders ausgeprägte Angst vor einer Eskalation der Handelskonflikte zwischen den Vereinigten Staaten und wichtigen Partnern haben Gold zuletzt am Ausbruch gehindert. Doch das Edelmetall befindet sich in Lauerstellung. Sollten sich die Handelsturbulenzen verschärfen oder die US-Inflation deutlich ansteigen, könnte der Durchbruch doch noch gelingen.
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