Gold: Eine gute Alternative
Die Marke von 1.350 US-Dollar bleibt für Gold schwer zu überwinden. Doch Hilfe kommt von der US-Notenbank.
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 97,0% verzeichnet hat (Stand 31.05.2019).
Im April und Mai wurde es wieder brenzlig für Gold. Nachdem eine längere steile Rally im Februar geendet war, drohte dem Edelmetall der Abschluss einer kurzfristigen Topbildung, verbunden mit einer erneuten Trendwende nach unten. Doch so weit ist es nicht gekommen, zuletzt hatte Gold sogar wieder die Jahreshöchststände ins Visier genommen. Hilfe kam dabei erneut von der US-Notenbank.
FED macht sich Sorgen
In den USA zeigt der Wachstumstrend im Moment nach unten, nach der Realtime-Prognose der Atlanta-FED könnte es im zweiten Quartal mit 1,4 % den geringsten (annualisierten) BIP-Zuwachs seit mehreren Jahren geben. Das spiegelt sich auch in der Inflationsentwicklung wider. Die von der US-Notenbank stark beachtete Kerninflationsrate ist zuletzt auf 2 % gefallen und damit auf den niedrigsten Wert der letzten zwölf Monate. Setzt sich diese Entwicklung fort, dürfte bald das Inflationsziel der FED in derselben Höhe in Gefahr sein - das ohnehin in den letzten Jahren nicht signifikant überschritten wurde.
US-Dollar schwächelt
Damit nimmt auch die Sorge zu, dass der Zinserhöhungskurs von 2015 bis 2018 überzogen war, selbst wenn sich dieser absolut gesehen im historischen Maßstab auf einem niedrigen Niveau bewegt hat. In jedem Fall hat die FED zuletzt - typisch verklausuliert - auch baldigen Zinssenkungen keine kategorische Absage mehr erteilt. Das hat dem US-Dollar-Index im Juni eine kräftige Korrektur beschert, nachdem dieser Ende Mai noch auf den höchsten Stand seit dem Frühjahr 2017 gestiegen war. Da ein starker US-Dollar als ein Hauptbelastungsfaktor des Goldpreises gilt, hat gerade diese Entwicklung dem Edelmetall den jüngsten Kursaufschwung ermöglicht.
Fazit zu Gold
Der Dollar schwächelt - und Gold hat das genutzt. Die Gefahr einer Topbildung ist damit aber noch nicht ganz gebannt, da das Edelmetall die Widerstandszone um 1.350 US-Dollar wieder nicht überwinden konnte (wie bereits im Februar sowie Anfang 2018 und Mitte 2016). Sollte die FED aber Ernst machen mit Zinssenkungen, würde das Gold weiteren Rückenwind geben. Wir sehen das Edelmetall daher weiter als gute Depotbeimischung.Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 ausgewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 1.701 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 16,4 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 97,0% verzeichnet hat (Stand 31.05.2019).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: -
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: -
Weitere Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).
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