DAX: V oder Doppeltief?
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DAX hat eine erste Erholung geschafft. Ist das der Beginn eines schnellen Wiederanstiegs und damit einer V-förmigen Wende?
Eine Kolumne von Holger Steffen. Der Anlageexperte ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 48,1 % verzeichnet hat (Stand 30.03.2020).
Der DAX hat in der letzten Woche die erste Erholungsrally geschafft, die nicht umgehend wieder in sich zusammengebrochen ist. Nach einem Verlust von in der Spitze rund 40 % schien das auch überfällig. Jetzt stellt sich die Frage, wie eine große Marktwende aussehen könnte - V-förmig oder doch eher in Form einer längeren Bodenbildung, etwa klassisch mit einem Doppeltief.
Der Einbruch…
Dass die Corona-Krise zu einer massiven Rezession führen wird, ist inzwischen Konsens - es variieren lediglich die Schätzungen über das Ausmaß des BIP-Rückgangs in Deutschland in diesem Jahr. Das Ifo-Institut hat beispielsweise Horrorszenarien mit einem Einbruch von 7 bis 20 % gemalt, andere sind da nicht ganz so pessimistisch. Auch das globale Wachstum wird spürbar leiden und vielleicht erstmals seit der Finanzkrise negativ ausfallen. Doch die Kernfrage für die Börse ist, ob daraus eine lange Krisenphase wird mit einem geringen Wachstum wird, oder ob die Krise relativ schnell verdaut werden kann und es zumindest realwirtschaftlich das markante "V" geben wird.
…und die Antwort
Die Virusepidemie ist zunächst einmal mit hoher Wahrscheinlichkeit ein temporäres Phänomen. Mit einem Impfstoff dürfte dem neuen Coronavirus der Schrecken genommen werden, zumal er als nicht besonders mutationsfreudig gilt. Die Hauptbelastung dürfte sich auf wenige Monate erstrecken, auch wenn diese zeitversetzt anfällt: So ist China eventuell schon weitgehend durch und Europa mittendrin, während die USA noch vor einer deutlichen Zunahme der Probleme stehen könnten. Warum aber könnte aus einem temporären Problem trotzdem eine lange wirtschaftliche Schwächephase resultieren? Weil die Krise möglicherweise Ungleichgewichte in der Wirtschaft (etwa Schuldenblasen) zum Kippen bringt und damit große Folgeschäden (Pleitewellen) verursacht. Die Politik und die Notenbanken haben dieses Risiko aber schnell erkannt und steuern massiv dagegen. Damit wird die Chance einer schnellen wirtschaftlichen Erholung deutlich erhöht.
Fazit zu DAX
Es spricht viel für ein realwirtschaftliches "V" mit einem markanten Tief in den nächsten Wochen. Offen ist, ob die Börse das genauso nachvollzieht. Die Nachrichtenlage wird mit Sicherheit noch für eine längere Zeit sehr schlecht bleiben, viele und auch größere Pleiten werden kaum zu vermeiden sein und die Unternehmensgewinne werden erodieren. Ein Doppeltief - schneller Absturz, Gegenbewegung, dann noch mal eine Korrektur - wäre für dieses Szenario ein klassisches Börsenmuster. Erste Investitionen können daher getätigt werden, aber es sollte durchaus noch etwas Pulver trocken gehalten werden.Der Autor dieser Kolumne, Holger Steffen, ist Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der etwa 20 ausgewählte Aktien aus dem deutschen Nebenwerte-Segment enthält. Das Portfolio können Anleger im monatlichen Newsletter zum Value-Stars-Index einsehen.
Über Holger Steffen
Holger Steffen ist einer der erfahrensten Nebenwerte-Experten. Mit dem von ihm mitverantworteten Musterdepot des Anlegerbriefs erzielte er seit Start im Jahr 1999 eine Rendite von 1.701 Prozent, das entspricht einer durchschnittlichen Rendite von 16,4 Prozent pro Jahr (Stand: 31.12.2018).
Der gelernte Diplom-Kaufmann hat als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Finanzwirtschaft der RWTH Aachen gearbeitet. Seit mehr als 15 Jahren ist Steffen in der Finanzbranche aktiv, sein Schwerpunkt liegt in der Unternehmens- und Kapitalmarktanalyse. Der Analyst hat bereits zahlreiche Studien zu deutschen Nebenwerten verfasst und sich als Buchautor betätigt. Der Anlageexperte ist zudem Berater für den Value-Stars-Deutschland-Index, der seit Auflage im Dezember 2013 einen Kurszuwachs von 48,1 % verzeichnet hat (Stand 30.03.2020).
Hinweis zu möglichen Interessenkonflikten (§34b WpHG):
Der Autor hält über eine Gesellschaft Geschäftsanteile an der Anlegerbrief Research GmbH, die ein entgeltliches Beratungsmandat für den Value-Stars-Deutschland-Index hat. Darüber hinaus können hinsichtlich der in dieser Finanzanalyse genannten Aktien grundsätzlich folgende Interessenkonflikte vorliegen (zutreffendes gefettet):
- Der Autor oder ein Mitautor halten direkt oder indirekt folgende in diesem Artikel analysierte Aktien: - (keine)
- Der von der Anlegerbrief Research GmbH herausgegebene Börsenbrief "Der Anlegerbrief" hält folgende in diesem Artikel analysierte Aktien in seinen Modellportfolios: - (keine)
- In einem Zertifikat auf den Value-Stars-Deutschland-Index (ISIN DE000LS8VSD9) sind folgende in diesem Artikel analysierte Aktien enthalten: - (keine)
Weitere Hinweise:
Der obige Text spiegelt die Meinung des jeweiligen Kolumnisten wider. Die finanzen.net GmbH übernimmt für dessen Richtigkeit keine Verantwortung und schließt jegliche Regressansprüche aus. Die finanzen.net GmbH unterhält geschäftliche Verbindungen zur Anlegerbrief Research GmbH, dem Berater des Referenzportfolios, und partizipiert an den Einnahmen aus der Verwaltungsgebühr und der erfolgsabhängigen Gebühr des Endlos-Zertifikats auf den Value-Stars-Deutschland-Index (WKN LS8VSD).