US-Aktienmarkt im Wahljahr so stark wie seit 1976 nicht mehr - kann es weiter aufwärts gehen?
Die im Herbst anstehende Präsidentschaftswahl rückt zunehmend in den Anlegerfokus. Dabei dürfte auch ins Gewicht fallen, dass der US-Aktienmarkt bisher in 2024 eine beeindruckende Wahljahres-Rally hingelegt hat. Und ein Analyst ist weiter optimistisch.
• Wirtschaftslage entscheidet US-Wahlen
• S&P 500 wohl mit bestem Wahlkampf-Jahr seit 1976
• NDR-Chefstratege optimistisch für Aktien
Vor 20 Jahren erfanden die Wahlkampfstrategen von Bill Clinton einen Slogan, der in die Geschichte einging: "It's the economy, stupid!" ("Es ist die Wirtschaft, Dummkopf"). Mit diesem Wahlkampf-Slogan gewann Bill Clinton 1992 die US-Präsidentschaftswahlen, obwohl sich der damalige Amtsinhaber George Bush ein Jahr davor noch über Zustimmungswerte von 90 Prozent hatte freuen können. Seither gibt es die vorherrschende Meinung, dass die Wirtschaftslage Wahlen entscheidet.
Starker US-Aktienmarkt
Unter diesem Gesichtspunkt dürfte der derzeitige Amtsinhaber Joe Biden recht gute Karten haben, wenn er am 5. November 2024 zu seinem Duell mit Ex-Präsident Donald Trump antritt. Konjunkturseitig entwickelt sich die US-Wirtschaft derzeit erfreulich und auch der US-Arbeitsmarkt zeigt sich robust, auf der anderen Seite sorgt jedoch die hohe Inflation für große Unzufriedenheit unter den Amerikanern.
Umso positiver ist aber das Bild, wenn man sich die US-Börsen anschaut. Denn laut Daten von Ned Davis Research ist der S&P 500 auf dem besten Weg zu seiner besten Performance in der ersten Jahreshälfte eines Wahljahres seit 1976. So konnte der Index, der den breiten US-Aktienmarkt widerspiegelt, seit Jahresbeginn bereits um beeindruckende 14,5 Prozent zulegen (Stand: Schlusskurs vom 28.06.2024), und das obwohl die US-Notenbank ihre Geldpolitik bisher nicht gelockert hat und den Leitzins weiterhin unangetastet bei hohen 5,25 bis 5,50 Prozent belassen hat. Rückenwind für die Aktien kommt dabei vom KI-Hype sowie der Hoffnung auf bevorstehende Zinssenkungen durch die Fed.
Freundliche Aussichten
Derzeit gibt es zwar kaum Anzeichen dafür, dass der Schwung vor November nachlässt. Doch natürlich fragen sich die Anleger trotzdem, ob sich diese Rally fortsetzen wird. Deshalb dürften sie die Inflations- und Wirtschaftswachstumsdaten, von denen sie sich Signale für die weitere Fed-Geldpolitik erhoffen, sowie die Unternehmensgewinne in der zweiten Hälfte 2024 genau im Blick behalten.
"Die Rally hat dazu geführt, dass die Bewertungen überzogen, die Stimmung optimistisch und der Markt überkauft ist", zitiert "Opening Bell Daily" hierzu Ed Clissold, Chefstratege von Ned Davis Research. Doch obwohl der Analyst eine Korrektur immer für möglich erachtet, hält er vor den Präsidentschaftswahlen an einer "Übergewichten"-Position für Aktien fest. Etwaige Rückschläge dürften eher saisonal bedingt sein als der Beginn eines Bärenmarktes, ist Clissold optimistisch.
Redaktion finanzen.net
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