Repräsentative Umfrageergebnisse? Anleger bereiten sich auf einen möglichen Sieg Joe Bidens vor
In den letzten Wochen sprachen die Umfrageergebnisse zur US-Wahl am 3. November deutlich für den demokratischen Herausforderer Joe Biden. Zwar liegt Trumps Konkurrent in den Umfragewerten nach wie vor vorne, sein Vorsprung scheint aber kurz vor dem Wahltag zu schwinden. Auch an den Märkten könnte diese Unsicherheit zu spüren sein.
Werte in diesem Artikel
• Biden liegt laut Umfrage vorne - aber mit geringerem Vorsprung
• Umfrageergebnisse unterschieden sich 2016 bereits von Wahlausgang
• Konjunkturpaket abhängig von Bidens Sieg
Joe Bidens Vorsprung schwindet
Wenige Tage vor der US-Präsidentschaftswahl am 3. November scheint sich die Ungewissheit über deren möglichen Ausgang, nach einer relativ eindeutigen Tendenz zu Beginn des Monats, wieder zu verstärken, wie das Finanzportal MarketWatch berichtete. So sollen einige Wall-Street-Experten argumentiert haben, dass sich nun kurz vor dem großen Termin herauskristallisiere, wie die Chancen auf einen Sieg des ehemaligen Vizepräsidenten Joe Biden gegen den derzeitigen US-Präsidenten Donald Trump tatsächlich stehen. Laut Umfrageergebnissen aus den entscheidenden US-Bundesstaaten Florida, Pennsylvania, Michigan, Wisconsin, North Carolina und Arizona, die vom US-Politikportal RealClearPolitics stammen und auf die sich MarketWatch bezieht, liegt Biden derzeit zwar nach wie vor einige Prozentpunkte vor Trump, tendenziell verschmälert sich sein Vorsprung aber. In den landesweiten Umfrageergebnissen ist Bidens Vorsprung derzeit noch etwas größer als in den Schlüsselstaaten, verringert sich nach und nach aber ebenfalls. Laut Experten könnte diese Entwicklung unter Anlegern Ängste schüren, wodurch diese sich an den Märkten eher in Zurückhaltung üben.
Diskrepanz zwischen Umfragewerten und Wahlergebnis bei vergangener US-Wahl
Stratege Phil Orlando vom Investmentunternehmen Federated Hermes warnte gegenüber MarketWatch aber davor, den Umfrageergebnissen zu viel Glauben zu schenken. Stattdessen sollten Anleger vorsichtig agieren, immerhin hätten die Umfragen bei der letzten US-Wahl 2016 einen deutlichen Sieg der demokratischen Kandidatin Hillary Clinton vorhergesagt, die dann aber schlussendlich gegen Donald Trump verloren hatte. Viele der Meinungsforschungsunternehmen hätten ihre Umfragemethoden vor vier Jahren nicht entsprechend korrigiert, weswegen es zu nicht-repräsentativen Ergebnissen kam. "Unser Grundproblem ist, dass die Umfragen falsch sind, es gibt einen verzerrten Oversampling-Fehler, den viele Umfragen nicht korrigieren", so Orlando. Deswegen hätten seine Kollegen und er aus den falschen Vorhersagen gelernt und vertrauen nun noch zwei Unternehmen, welche fehlerhafte Daten, die durch überrepräsentierte Stichproben entstehen, herausfiltern.
Marktturbulenzen könnten vor Wahltag wieder zunehmen
Zuletzt reagierten die Märkte noch auf Verhandlungen um das jüngste Konjunkturpaket, steigende Corona-Infektionszahlen sowie Eindämmungsmaßnahmen gegen das Virus. Je näher die Wahl rückt, desto stärker könnten sich Anleger aber wieder von dieser beeinflussen lassen. Dies lasse sich laut MarketWatch etwa am Volatilitätsindex VIX ablesen, der als Kriterium für bullische und bärische Optionswetten auf den US-Index S&P 500 gilt. Anleger nutzen den VIX als Leitfaden zur Absicherung gegen potenzielle Marktabschwünge, da der Index dazu tendiert zu steigen, wenn Aktienkurse fallen. Marktanalysten verwenden dessen Put-Call-Verhältnis als Indikator für die spekulative Stimmung an den Märkten. Dieses Verhältnis ist laut eines Berichts des Marktanalyseunternehmens SentimenTrader vor kurzem auf ein Niveau angestiegen, das zuletzt während der Weltwirtschaftskrise zwischen 2007 und 2008 beobachtet wurde. Mit einem weiteren Anstieg könnten sich Investoren möglicherweise auf Marktturbulenzen um den Wahltag vorbereiten.
Derzeit notiert der VIX etwa bei 37 Punkten, in den letzten fünf Tagen ist er bereits um mehr als 30 Prozent gestiegen. Laut SentimenTrader könnte der Index kurz vor dem Wahltag ein neues Rekordhoch erreichen.
Wie sich Bidens Sieg auf die Verhandlungen zum Konjunkturpaket auswirken könnte
Nikolaos Panigirtzoglou von JPMorgan erklärte laut MarketWatch zwar, dass die Risikomärkte in den ersten beiden Oktoberwochen durch den Ausbau von Bidens Vorsprung in den Umfragewerten unterstützt wurden. Die Wahrscheinlichkeit eines knappen Wahlsiegs oder eines angefochtenen Ergebnisses schien aufgrund des Vorsprungs noch niedriger.
Da sich das Plus aber mittlerweile wieder verringert habe, seien Analysten auch eher der Meinung, dass kürzliche Kursrücksetzer eher mit der nahenden US-Wahl zu tun haben als mit stockenden Verhandlungen zu einem Konjunkturpaket. Sollte Joe Biden gegen Trump aber deutlich gewinnen, könnte dies einigen Strategen zufolge zu einer "blauen Welle" führen, im Zuge derer mehrere Wahlerfolge von Demokraten möglich wären - und zwar sowohl für das Amt des US-Präsidenten als auch den Kongress. Damit könnte die Grundlage für ein umfassenderes Maßnahmenpaket gelegt werden, was wiederum der Wirtschaft und den Märkten zugutekäme. Im Falle eines knappen Siegs des demokratischen Herausforderers könnte das Konjunkturpaket allerdings erheblich schmäler ausfallen. Dies würde laut Expertenstimmen eine umfangreiche Erholung der Wirtschaft verlangsamen.
Redaktion finanzen.net
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