Hot Stock der Wall Street: Abercrombie & Fitch

Tim Schäfer, New York

Die beiden Research-Häuser Cowen und Morningstar schätzen, dass die Amerikaner dank ihrer internationalen Expansion in der Lage sind, den freien Mittelzufluss innerhalb von drei Jahren auf eine halbe Milliarde Dollar zu verdoppeln. Seit dem Herbst verlor der Kurs allerdings ein Drittel, das Geschäft schrumpfte in Europa, Japan und Kanada. Steigende Baumwollpreise belasteten zusätzlich. Die operative Marge liegt inzwischen bei nur noch knapp sieben Prozent. Andererseits deckt der Börsenwert mit 4,5 Milliarden Dollar gerade mal rund einen Jahresumsatz ab. Für das laufende Geschäftsjahr wird ein Umsatzanstieg auf 4,8 nach zuvor 4,2 Milliarden Dollar erwartet. Und der Gewinn soll laut Analysten kräftig steigen. Die Bewertung ist vergleichsweise günstig für einen bekannten Markenanbieter wie Abercrombie. In der Bilanz schlummert ein Barmittelbestand von rund 650 Millionen Dollar. Auch wenn es nicht zu einer Übernahme kommen sollte, die Aktie ist auf dem niedrigen Niveau eine Wette auf eine Trendwende wert.

Tim Schäfer ist Journalist und schreibt seit 1998 über Börse, Aktien und Unternehmen. Seit 2006 lebt der studierte Diplom-Betriebswirt und DVFA-Aktienanalyst in New York und berichtet von dort über die Geschehnisse an der Wall Street, unter anderem für Euro am Sonntag. Bekannt ist Schäfer für seine Berichterstattungen über kleine Nebenwerte.