Siemens-Chef Kaeser polarisiert: Jobabbau & Börsengang
Im ersten Halbjahr 2018 will der DAX-Konzern Siemens seine Medizintechnik-Sparte Healthineers an die Börse bringen. Warum der Plan für Aktionäre Sinn ergibt.
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von Sven Parplies, Euro am Sonntag
Es sind turbulente Zeiten bei Siemens. Während die Gewerkschaften gegen den Abbau von Arbeitsplätzen in der Kraftwerksparte mobil machen, bereitet Vorstandschef Joe Kaeser den Konzern auf eine ganz andere Zäsur vor: Die Medizintechniksparte soll im ersten Halbjahr 2018 in Frankfurt an die Börse kommen. Darauf verständigte sich der Aufsichtsrat in dieser Woche.
"Healthineers", so der noch immer gewöhnungsbedürftige Name der Sparte, wird von Analysten auf einen Wert von 30 bis 40 Milliarden Euro geschätzt. Siemens will dem Vernehmen nach zehn bis 25 Prozent platzieren. Damit könnte das neue Unternehmen auf eine Marktkapitalisierung von zehn Milliarden Euro kommen und das Niveau kleiner DAX-Mitglieder wie RWE oder Lufthansa erreichen. Gut möglich also, dass Siemens bald doppelt im Deutschen Aktienindex vertreten ist. Das aber ist nicht der Grund, warum Kaeser die Sparte ausgliedern will.
Der Siemens-Chef treibt seine zu Jahresbeginn im Gespräch mit €uro am Sonntag skizzierte Vision voran, den Tanker Siemens zu einem agilen Flottenverband umzubauen. Erste Schritte sind getan. Das Windanlagengeschäft wurde mit dem Konkurrenten Gamesa fusioniert, die Bahnsparte geht mit der des französischen Konzerns Alstom zusammen.
Die Medizintechnik ist dagegen stark genug, um auch ohne Partner in die Zukunft aufzubrechen, braucht aber Geld für Investitionen. Darum werden die Aktien von Healthineers nicht wie bei einem Spin-off an die Siemens-Aktionäre verschenkt, sondern an neue Investoren verkauft.
Starke Geschäftszahlen
Schaut man auf die Kennzahlen, ist die Medizintechnik neben der Industrieautomatisierung ("Digital Factory") der Star unter den acht Sparten des Konzerns: Im vergangenen Geschäftsjahr steuerte sie 26 Prozent des gesamten Konzerngewinns im Kerngeschäft bei. Die Marge lag mit 18,1 Prozent fast sieben Prozentpunkte über dem Durchschnitt aller Sparten.
Da Siemens die Mehrheit an Healthineers behalten wird, fließen die Ergebnisse der Tochter weiterhin in die Bilanz des Mutterkonzerns ein. Siemens-Aktionäre können im Idealfall doppelt profitieren: Werden die Einnahmen aus dem Börsengang sinnvoll eingesetzt, würde der Wert des Aktienpakets der Mutter steigen. Gleichzeitig sollte die Börse auf lange Sicht die neue Struktur honorieren und den bei sperrigen Großkonzernen üblichen Konglomeratsabschlag der Siemens-Aktie reduzieren. Die Probleme der Kraftwerksparte sind dagegen nicht so leicht zu lösen.
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Bildquellen: Siemens AG, Sean Gallup/Getty Images for Siemens AG
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