Barclays Bank berappelt sich nach trüben Vorjahren
Nach Millionenverlusten in den Vorjahren hat die britische Barclays Bank 2016 wieder Geld verdient.
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Der Finanzkonzern konnte auch seinen Kapitalpuffer aufstocken und deutete Fortschritte bei der Trennung von der Afrika-Tochter an. All das trieb die Aktie am Donnerstagmorgen auf den höchsten Stand seit mehr als einem Jahr. Zuletzt lag das Papier annähernd 4 Prozent im Plus.
Unterm Strich stand ein Gewinn von 1,6 Milliarden Pfund, wie Barclays in London mitteilte. Im Vorjahr hatte die Bank noch ein Minus von 394 Millionen britischen Pfund hinnehmen müssen. Die Dividende wird dennoch wie bereits angekündigt bei 3 Pence je Aktie verharren.
"Wir haben viel erreicht in einem Jahr", sagte Konzernchef James "Jes" Staley. "Für die Aussichten 2017 und darüber hinaus bin ich zuversichtlicher als jemals zuvor." Der Umbau sei fast abgeschlossen.
Staley hatte seinen Posten bei Barclays vor gut einem Jahr angetreten und es sich zur Aufgabe gemacht, Kosten und Risiken zu senken. So werden Tausende Stellen gestrichen und zahlreiche Bereiche verkauft. Die Bank will sich vor allem auf das Geschäft in Großbritannien und den USA konzentrieren. Die Gesamterträge fielen um 3 Prozent auf 21,5 Milliarden Pfund.
So hat sich der Konzern bereits von Anteilen an seiner börsennotierten Tochter Barclays Africa Group getrennt. Im vierten Quartal habe Barclays eine Einigung mit dem Management vor Ort über eine komplette Loslösung erzielt und den Behörden die entsprechenden Vorschläge unterbreitet, erklärte Staley. "Das ist ein wichtiger Schritt, um unseren Anteil zu gegebener Zeit weiter reduzieren zu können."
Verschärfte staatliche Vorschriften und der Druck von Investoren zwingt auch andere Banken zum Umbau. So bessert der Verkauf von Sparten oft die Kernkapitalquote auf, weil weniger Risiken in den Büchern stehen. Barclays konnte die Kernkapitalquote (CET1) binnen eines Jahres von 11,4 auf 12,4 Prozent steigern.
Barclays kam unter anderem ein angezogenes Handelsgeschäft wegen der politischen Turbulenzen nach der Brexit-Entscheidung und der US-Präsidentschaftswahl zugute. Das Schlussquartal war dennoch das schwächste im Jahresverlauf, nicht zuletzt wegen höherer Bonuszahlungen. Die Bank verdiente unterm Strich 99 Millionen Pfund - nach einem Verlust von allerdings 2,4 Milliarden Pfund im Vorjahreszeitraum.
Barclays machte wie vielen Konkurrenten in Großbritannien der sogenannte PPI-Skandal zu schaffen; dabei ging es um die fehlerhafte Beratung beim Verkauf von Kreditausfallversicherungen. Das US-Justizministerium hatte Barclays darüber hinaus im Dezember wegen Hypotheken-Deals aus der Zeit vor der Finanzkrise verklagt. Der Vorwurf lautet, Barclays habe Investoren beim Verkauf von Wertpapieren getäuscht, die mit faulen Immobilienkrediten hinterlegt gewesen seien. Die Deutsche Bank hatte sich in einem ähnlichen Fall auf einen milliardenschweren Vergleich mit den USA geeinigt./das/la/stb
LONDON (dpa-AFX)
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