mic AG: Warten auf den Exit

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Bei der Münchner mic AG ist es wie bei allen Beteiligungsgesellschaften: Die Aktionäre hoffen auf den Verkauf (Exit) von Beteiligungen und damit verbunden hohe Veräußerungsgewinne. Wird ein größerer Exit publik, führt das beim Kurs der Aktie nicht selten zu enormer Schubkraft.

Vor einigen Monaten noch setzten viele Börsianer auf einen baldigen Verkauf aus dem Beteiligungsportfolio der mic AG. Nachdem die Aktie dadurch in den Sommermonaten beflügelt wurde und kräftig stieg, erodiert der Kurs nun mehr und mehr. Viele Anleger verlieren offenbar die Geduld. Der Kursrückgang der vergangenen zwei Monate um rund zehn Prozent könnte nun eine gute Gelegenheit zum Einstieg sein.

Die Münchner stellen Firmen Kapital in einer vergleichsweise frühen Entwicklungsphase zur Verfügung. Sie investieren dabei vor allem in Technologieunternehmen. Im Portfolio sind derzeit rund zwei Dutzend Beteiligungen. Wie Firmenchef Claus-Georg Müller vor wenigen Tagen betonte, arbeite mic derzeit mit Hochdruck an einem Beteiligungsverkauf. Schon in den nächsten Monaten könnte ein Deal über die Bühne gehen. Heiße Verkaufskandidaten sind GPS Optics und neuroConn, an denen die mic AG mit rund 73 und 51 Prozent beteiligt ist.

Hoher Veräußerungsgewinn
GPS Optics ist ein Spezialist für 3-D-Vermessung, neuroConn stellt Geräte zur Diagnose und Behandlung von neurologischen Erkrankungen her. Beide Firmen sind operativ schon etabliert und sollen nach unseren Informationen inzwischen einen Marktwert von etwa dem Zehnfachen ihres Buchwerts besitzen. Bei einem erfolgreichen Exit beider Firmen — am wahrscheinlichsten ist wohl der Verkauf an einen strategischen Investor oder eine Beteiligungsgesellschaft — ist für die mic AG ein Veräußerungsgewinn in Höhe von über sechs Millionen Euro erreichbar. Umgerechnet wären das mehr als 80 Cent je Aktie — sodass das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) auf etwa vier sinken würde. Die Aktie wäre also enorm günstig.

Derzeit beträgt das Eigenkapital je mic-Aktie unserer Schätzung nach rund 5,10 Euro. Klappen beide Deals noch in diesem Jahr, würde das nach der schläfrigen Kursentwicklung der vergangenen Monate die Aktie nicht nur wieder mehr in den Fokus der Anleger rücken, sondern auch den Discount des Aktienkurses zum Buchwert von derzeit knapp 30 auf dann rund 40 Prozent erhöhen.

Eine Vollzugsmeldung über die beiden Verkäufe dürfte den Kurs der Aktie um 20 bis 30 Prozent nach oben schieben. Mit aktuell moderatem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,7 können geduldige Anleger bei vergleichsweise gutem Chance-­Risiko-Verhältnis auf einen Exit warten.

Fazit: Ein Exit verspricht schnelle Kursgewinne. Gutes Chance-Risiko-Verhältnis

ISIN: DE 000 A0K F6S 5
Gewinn je Aktie 2013e: 0,80 €
Gewinn je Aktie 2014e: 0,65 €
KGV 2014e: 5,7
Div./Rend. 2013e: –
EK*-Quote: 78,4 %
EK* je Aktie/KBV: 5,10 €/0,7
Kurs/Ziel/Stopp: 3,73/5,0/2,70 €

*EK: Eigenkapital

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