Unterbewertete Aktie

Grammer: Doppelte Chance

12.09.14 09:30 Uhr

Grammer: Doppelte Chance | finanzen.net

Trotz guter Geschäfte und Perspektiven notiert der Zulieferer der Fahrzeug- und Bahnindustrie Grammer 25 Prozent unter dem Juni-Hoch. Der richtige Zeitpunkt für den Einstieg.

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Aktien

4,90 EUR 0,04 EUR 0,82%

Indizes

14.184,0 PKT 63,9 PKT 0,45%

von Georg Pröbstl, Euro am Sonntag

Es ist immer noch die gleiche Aktie und das gleiche Unternehmen. Kostete Grammer allerdings Anfang Juni im Allzeithoch noch 45 Euro, so ist der Kurs seither ständig gefallen und notiert 25 Prozent unter dem Rekord von vor drei Monaten. Anleger fragen sich, was da los ist. Denn operativ läuft es auf jeden Fall gut beim Zulieferer der Fahrzeug- und Bahnindustrie. Nach einem Umsatzplus von 11,7 Prozent auf 1,3 Milliarden Euro im vergangenen Jahr steigerte der Hersteller von Kopfstützen, Armlehnen und Mittelkonsolen für Pkw sowie von Sitzen für Bus, Bahn und Nutzfahrzeuge den Umsatz im ersten Halbjahr um 4,2 Prozent. Trotz umfangreicher Belastungen aus Verlagerung, Optimierung und Erweiterung der Fabriken sowie negativer Währungseffekte in Höhe von rund 21 Millionen Euro konnte das SDAX-Mitglied nicht nur die operative Marge stabil halten, sondern den Gewinn sogar um 5,8 Prozent ausbauen.

Grammer profitiert einerseits von seiner starken Marktstellung - die Amberger sehen sich in ihrer Sitzesparte als Technologie- und im Automotive-Bereich teils als Kostenführer. Andererseits verfolgen sie eine internationale Wachstumsstrategie mit Standorten in Nord- und Südamerika sowie in Asien. Für den Rest des Jahres ist Firmenchef Hartmut Müller zuversichtlich. Der Umsatz soll zum vierten Mal in Folge einen neuen Rekord markieren.

Umsatz soll kräftig steigen
Viel interessanter jedoch sind die Zukunftsperspektiven. Manager Müller setzt nicht nur auf den Ausbau der Produktion in Nord- und Südamerika, in China und Osteuropa, sondern will zukaufen. Im Visier des Grammer-CEO stehen neue Technologien aus dem Bereich Elektronik und hochwertige Oberflächen. In den nächsten fünf Jahren soll der Umsatz um 30 bis 40 Prozent steigen. Da wären nicht nur Erlöse von etwa 1,8 Milliarden Euro, sondern auch Gewinne um fünf Euro je Aktie vorstellbar.

Mittelfristig wären Kurssteigerungen von 50 bis 100 Prozent auf Kurse von 50 bis 60 Euro drin. Kurzfristig ist die Aktie hinsichtlich Bewertung und Chart interessant. Nachdem Grammer im Juni trotz des hohen Wachstums mit einem 15er-Kurs-Gewinn-Verhältnis nicht mehr ganz günstig war, bekommen Anleger den Titel jetzt fast wieder zu einstelligen Gewinn-Multiples. Und technisch betrachtet könnte ein schneller Aufschwung bevorstehen, notiert die Aktie doch an der Unterstützung um 32 Euro und konnte davon vor wenigen Tagen wieder nach oben drehen.

Für Börsianer bietet Grammer eine doppelte Chance: Kurzfristig orientierte Anleger spekulieren auf die Fortsetzung des Rebounds, Anleger mit einem Zeithorizont von einigen Jahren setzen auf Kurse von über 50 Euro.

Grammer
Schon kurzfristig ist die Chance auf die Fortsetzung des Rebounds gegeben.

ISIN DE 000 589 540 3
Gewinn je Aktie 2014e 2,90 €
Gewinn je Aktie 2015e 3,30 €
KGV 2015e 10,2
Div./Rend. 2014e 0,70 €/2,1 %
EK*-Quote 28,4 %
EK* je Aktie/KBV 19,63 €/1,6
Kurs/Ziel/Stopp 34,74/39,50/22,80 €

1*EK: Eigenkapital. Eigene Schätzungen können von den Schätzungen im Kursteil abweichen

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Bildquellen: Grammer AG, Lightspring / Shutterstock.com

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