ZEW-Index fällt im Oktober deutlicher als erwartet
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Die Konjunkturerwartungen von Finanzanalysten und institutionellen Investoren für Deutschland haben sich im Oktober wesentlich deutlicher verschlechtert als von Experten erwartet.
Der von Zentrum für europäische Wirtschaftsforschung (ZEW) erhobene Index der Konjunkturerwartungen fiel auf 56,1 Punkte von 77,4 im Vormonat. Von Dow Jones Newswires befragte Volkswirte hatten lediglich einen Rückgang der Konjunkturerwartungen auf 74,0 vorausgesagt.
Der Index der Lagebeurteilung verbesserte sich hingegen von minus 66,2 auf minus 59,5 Punkte. Erwartet worden war ein Anstieg auf minus 60,0. "Die ZEW-Konjunkturerwartungen liegen noch sehr deutlich im positiven Bereich", betonte der Präsident des Instituts, Achim Wambach. Die große Euphorie der Monate August und September scheine aber verflogen zu sein. "Die zuletzt stark gestiegene Zahl der Corona-Infektionen lässt die Unsicherheit über die weitere wirtschaftliche Entwicklung ansteigen."
Hinzu komme die Aussicht auf einen Brexit ohne Handelsvertrag zwischen EU und Großbritannien. Auch die gegenwärtige Situation vor den Präsidentschaftswahlen in den USA steigere die Unsicherheit.
Im September hatten sich die ZEW-Konjunkturerwartungen noch überraschend verbessert. Der Index war auf 77,4 Punkte von 71,5 im Vormonat gestiegen. Der Index der Lagebeurteilung hatte sich zudem deutlich von minus 81,3 auf minus 66,2 Punkte erhöht.
Die Konjunkturerwartungen für die Eurozone verschlechterten sich im Oktober ebenfalls deutlich. Der entsprechende Indikator fiel um 21,6 Punkte gegenüber dem Vormonat auf 52,3. Der Indikator für die aktuelle Konjunkturlage im Euroraum verbesserte sich dagegen um 4,3 auf minus 76,6 Zähler.
DJG/ank/apo
MANNHEIM/BERLIN (Dow Jones)
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