Vodafone-Aktie im Minus: Vodafone wächst dank Unitymedia-Übernahme weiter kräftig
Der britische Telekomkonzern Vodafone profitiert weiter von der Unitymedia-Übernahme in Deutschland und guten Geschäften in Südafrika.
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Im dritten Quartal des bis Ende März Geschäftsjahres 2019/2020 legte der Umsatz um fast sieben Prozent auf 11,8 Milliarden Euro zu, wie der Deutsche Telekom-Konkurrent am Mittwoch in London mitteilte.
Beim von Analysten besonders im Blick stehenden Serviceumsatz - also dem Erlös ohne Einnahmen aus dem Verkauf von Geräten - habe das Wachstum ohne Übernahme- und Währungseffekten bei 0,8 Prozent gelegen. Hier schnitt das Unternehmen etwas besser ab, als es die von Bloomberg befragten Experten erwartet hatten.
Angaben zum Gewinn machte Vodafone Group wie üblich bei der Vorlage der Zahlen zum dritten Quartal nicht, bestätigte aber die Prognose für das laufende Geschäftsjahr 2019/2020. Demnach soll der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) zwischen 14,8 und 15 Milliarden Euro liegen - das wäre ein um Sondereffekte bereinigtes Plus von zwei bis drei Prozent.
An der Börse sorgten die Umsatzdaten und die bestätigte Prognose zunächst für kräftige Kursgewinne, zum Handelsschluss rutschte das Vodafone-Papier aber deutlich ins Minus. Zuletzt verlor die Aktie in London 2,95 Prozent auf 1,47 Pfund.
In Deutschland stieg der Serviceumsatz dank des Kaufs des Kabelnetz-Anbieters Unitymedia um ein Viertel auf 2,9 Milliarden Euro - bereinigt um den Übernahmeeffekt konnte Vodafone den Umsatz halten. Das Unternehmen hat hierzulande nach eigenen Angaben rund 18,6 Millionen Kunden mit Mobilfunk-Verträgen und 10,7 Millionen Festnetz-Kunden.
Deutschland, wo Vodafone neben der Deutschen Telekom und Telefonica Deutschland einer von derzeit drei Mobilfunkbetreibern ist, ist der wichtigste Einzelmarkt des britischen Unternehmens. Unter anderem deshalb weist Vodafone seine Zahlen seit einiger Zeit in Euro aus.
Vodafone steht derzeit wie die Konkurrenz vor hohen Investitionen in den Auf- und Ausbau des Mobilfunknetzes mit dem neuen schnellen 5G-Standard. Unter anderem um die Kosten stemmen zu können, hatten die Telekom, Telefonica Deutschland und Vodafone im November angekündigt, gemeinsam schlecht versorgte Gebiete ans Netz anschließen.
Ziel sei eine bessere mobile Breitbandversorgung, insbesondere auf dem Land und entlang von Straßen, Schienen und Flüssen. Dafür sollen bis zu 6000 neue Mobilfunkstandorte koordiniert aufgebaut werde. Die Bundesnetzagentur hatte im Rahmen der Frequenzauktion die Auflage gemacht, dass die typischerweise schlechter versorgten Gebiete besser angebunden werden müssen.
Vodafone verhandelt derzeit zudem mit der Telekom über die wechselseitige Nutzung des Mobilfunknetzes in Gegenden, wo bisher nur einer der beiden Anbieter eine Abdeckung hat. Telefonica Deutschland wurde in der Mitteilung vom Mittwoch nicht genannt. Dies führte zu deutlichen Abschlägen für die Aktie der Tochter des spanischen Telefonica-Konzerns.
Neben der Kooperation mit anderen Anbietern will Vodafone die Sparte, die die Funktürme betreibt, teilweise verkaufen oder an die Börse bringen. Konzern-Chef Nick Read hatte diesen Schritt im vergangenen Sommer angekündigt. Die Abspaltung in eine eigene Gesellschaft als Vorbereitung für diese Maßnahme verlaufe nach Plan. Derzeit sei das Ziel, einen erheblichen Teil der Gesellschaft, Anfang 2021 an die Börse zu bringen./zb/kro/mis
LONDON (dpa-AFX)
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