Verbindungstechniker NORMA belastet schwacher Automarkt in Europa
Dem Verbindungstechnik-Spezialisten und Autozulieferer NORMA Group hat der schwächelnde Automarkt in Europa und China im ersten Quartal zu schaffen gemacht.
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Vor allem die geringere Produktion in Europa wegen der Einführung des neuen Abgasprüfverfahrens WLTP und eine gesunkene Nachfrage in China belasteten das Geschäft. NORMA-Chef Bernd Kleinhens dämpfte daher am Mittwoch seine Gewinnerwartungen für das laufende Jahr.
So visiert er für die Marge des bereinigten Ergebnisses vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) zwar weiterhin eine Spanne von 15 bis 17 Prozent an. Allerdings erwartet er, dass NORMA hier nur das untere Ende der Prognose erreicht. Zudem bestätigte der Spezialist für Schlauch- und Rohrverbindungen seine Eckdaten für das erste Quartal.
Als Gründe für die gekappte Prognose führte Kleinhens eine weltweit unsichere Marktsituation und ein überraschend schwankendes Marktumfeld an. Dies betreffe besonders die Regionen Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) und Asien-Pazifik. Er gehe jedoch von einer Verbesserung der Marktsituation in den kommenden Quartalen aus.
Analysten hatten die Zahlen in dieser Größenordnung erwartet. Es gebe keine zusätzlichen Überraschungen zu den bereits berichteten, enttäuschenden Daten, schrieb Peter Rothenaicher, der das Unternehmen für die Baader Bank beobachtet. "NORMA litt unter dem Einbruch der Autoproduktion in China zu Jahresbeginn, was zu einem Rückgang des organischen Umsatzwachstums um 8,8 Prozent in der Region Asien-Pazifik führte."
Die Anleger an der Börse reagierten verhalten. Der Kurs der NORMA-Aktie legte am Mittwoch leicht zu. Seit Juni 2018 mit Höchstwerten von 70,15 Euro war es für das Papier steil bergab gegangen. Die Aktie büßte rund 41 Prozent ihres Werts auf zuletzt etwas über 41 Euro ein.
Der Umsatz stieg im ersten Quartal um 1,1 Prozent auf knapp 276 Millionen Euro, wie das MDax-Unternehmen bereits auf Basis vorläufiger Zahlen berichtet hatte. Für das Plus sorgten vor allem Übernahmen, darunter der indische Wassermanagement-Spezialist Kimplas und das deutsche Stanzereitechnik-Unternehmen Statek.
In der Region EMEA fiel der Umsatz im Jahresvergleich um 2,8 Prozent auf 128,4 Millionen Euro. In Nord- und Südamerika stiegen die Erlöse dagegen um 4,0 Prozent auf 111,6 Millionen Euro. Vor allem das Wassermanagement habe laut dem Konzern dazu beigetragen, jedoch waren auch in Nordamerika die Produktionszahlen im Automobilsektor negativ. Die Region Asien-Pazifik trug 35,6 Millionen Euro zum Umsatz bei, ein Anstieg von 7,5 Prozent im Vorjahresvergleich. Der Kauf von Kimplas konnte hier die Auswirkungen der Verluste im chinesischen Automobilsektor dämpfen.
Das Unternehmen aus dem hessischen Maintal rechnet für das Gesamtjahr mit einem moderaten Wachstum aus eigener Kraft von einem bis drei Prozent. Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) fiel um 13 Prozent auf 39,6 Millionen Euro. Die Ebita-Marge sank auf 14,4 Prozent nach 16,8 Prozent im Vorjahresquartal. Unter dem Strich fiel der Gewinn um rund 23 Prozent auf 19,2 Millionen Euro.
Die NORMA Group stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen her. Die Produkte des Verbindungsspezialisten kommen etwa in der Autoindustrie, bei Luftfahrt und Marine, in Kühlsystemen oder im Wassermanagement zum Einsatz. Das Unternehmen hat rund 9000 Mitarbeiter. Die Ergebnisse des zweiten Quartals will das Unternehmen am 6. August vorlegen.
/elm/stw/zb
MAINTAL (dpa-AFX)
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