Beiersdorf traut sich weiterhin keine Prognose zu - Aktie billiger
Ein schwaches Geschäft mit Industriekunden im Segment Tesa und deutlich niedrigere Erlöse der Marke La Prairie haben zum Umsatzrückgang bei Beiersdorf im ersten Quartal beigetragen.
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Der DAX-Konzern nannte weitere Details zu seinen bereits berichteten Umsatzzahlen. Eine Aktualisierung des Anfang April zurückgezogenen Ausblicks gab es mit Blick auf die von der Corona-Pandemie verursachte Unsicherheit nicht.
Der Konzernumsatz sank im ersten Quartal organisch um 3,6 Prozent auf 1,91 Milliarden Euro. Im Unternehmensbereich Consumer betrug der organische Rückgang 3,3 Prozent auf 1,58 Milliarden Euro. Im kleineren Unternehmensbereich Tesa ging der Umsatz organisch um 5,1 Prozent auf 329 Millionen Euro zurück.
Nominal sank der Konzernumsatz um 1,9 Prozent mit einem Minus von 1,0 Prozent im Bereich Consumer und einem Rückgang von 5,7 Prozent bei Tesa.
Bei Tesa schlug vor allem das Segment Direct Industries, das direkte Geschäft mit Industriekunden, negativ zu Buche. Eine negative Umsatzentwicklung verzeichnete Beiersdorf im Geschäft mit der Automobilindustrie, das war der wesentliche Grund für die rückläufige Entwicklung in Amerika und Europa. Im Tesa-Endkundengeschäft erzielte das Unternehmen leichte Umsatzzuwächse.
Im Bereich Consumer hielt sich der Umsatz mit der Marke Nivea mit einem Minus von 0,6 Prozent noch weitgehend stabil. Dagegen legte der Bereich Derma mit den Marken Eucerin und Aquaphor um 11,5 Prozent zu. Die Marke La Prairie litt unter dem Einbruch des internationalen Reiseverkehrs. Hier sackten die Einnahmen um 35,8 Prozent ab.
Nach Regionen zeigte der größte Markt Europa ein nominales Umsatzminus von konzernweit 5,7 Prozent. Die Region Afrika/Asien/Australien schrumpfte um 7,9 Prozent, während Amerika um 21,8 Prozent zulegte.
Im XETRA-Handel verlor die Beiersdorf-Aktie am Dienstag 2,85 Prozent auf 89,28 Euro.
Beiersdorf-CEO: 2Q bleibt schwierig - Mittelfristziele bekräftigt
Das zweite Quartal wird für Beiersdorf wegen der Corona-Krise schwierig bleiben, da die Ausgangs- und Reisebeschränkungen in vielen Ländern noch bestehen. Zudem würden die Beschränkungen erst langsam zurückgenommen und die Krise entwickele sich in Richtung USA und Lateinamerika erst oder stehe dort erst am Anfang, so Beiersdorf-Chef Stefan de Loecker in der Telefonkonferenz mit Journalisten.
Im ersten Quartal litt die in Reise-Shops beliebte Beiersdorf-Luxusmarke La Prairie unter starken Umsatzrückgängen wegen des Einbruchs beim internationalen Reiseverkehr. Der Umsatz sackte um 35,8 Prozent ab.
De Loecker bekräftigte, dass der Konzern die im vergangenen Jahr angekündigten zusätzlichen Investitionen in den Bereich Consumer trotz der coronabedingten Unsicherheiten ohne Abstriche fortsetzen werde, eine Aussage, die er bereits auf der Hauptversammlung in der vergangenen Woche gemacht hatte.
Zudem werde es bei Beiersdorf "coronabedingt keine Kündigungen geben". Auch sei keine Kurzarbeit beantragt worden, so De Loecker.
Der CEO bekräftigte, dass Beiersdorfs Mittelfristziele bis 2023 unverändert Bestand haben.
Die Mittelfristziele strebe Beiersdorf "nach wie vor an, trotz aller Unsicherheiten 2020", so De Loecker.
Anfang April hatte der Hamburger DAX-Konzern den Ausblick für 2020 angesichts der Unsicherheit in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Krise auf das eigene Geschäft zurückgezogen.
DJG/uxd/mgo/sha
Von Ulrike Dauer und Matthias Goldschmidt
FRANKFURT (Dow Jones)
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