Autozulieferer NORMA rechnet 2019 mit langsamerem Wachstum - Aktie im Sinkflug
Der Autozulieferer NORMA blickt wegen der vielen Probleme in der Branche vorsichtig auf das laufende Jahr.
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Das im MDAX notierte Unternehmen aus dem hessischen Maintal traut sich weniger Wachstum aus eigener Kraft zu als noch 2018.
Während die jüngsten Zukäufe in diesem Jahr Erlöse in Höhe von rund 13 Millionen Euro bringen sollen, rechnet NORMA nach Angaben vom Mittwoch ohne die Effekte von Übernahmen und Wechselkursen lediglich mit einem Umsatzwachstum zwischen einem und drei Prozent. Im vergangenen Jahr war der Erlös - wie bereits bekannt - organisch noch um fast acht Prozent gestiegen, wobei sich das Wachstum bereits zum Jahresende deutlich verlangsamte.
Bei der Marge auf Basis des um Sondereffekte bereinigten Gewinns vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf immaterielle Vermögenswerte (Ebita) peilt der Konzern im laufenden Jahr einen Wert zwischen 15 und 17 Prozent an. 2018 war die Marge erneut zurückgegangen. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr um 1,2 Prozentpunkte auf 16 Prozent. 2016 hatte der Wert noch bei 17,6 Prozent gelegen.
NORMA hatte bereits Mitte Februar Eckdaten für 2018 vorgelegt. Im vergangenen Jahr war der Konzern wie viele andere Zulieferer der Autoindustrie auch in Bedrängnis gekommen - NORMA ächzte unter höheren Rohstoffpreisen und dem US-chinesischen Zollstreit. Mitte des Jahres hatte der Spezialist für Verbindungstechnik daher seine Margenziele dämpfen müssen. Diese wurden nun knapp erreicht. Das bereinigte Ebita ging leicht von 174,5 auf 173,2 Millionen Euro zurück. Der Umsatz kletterte auf 1,08 Milliarden Euro nach rund 1,02 Milliarden ein Jahr zuvor.
Unter dem Strich knickte der auf die Aktionäre entfallende Gewinn hingegen um mehr als ein Fünftel auf knapp 92 Millionen Euro ein - ausschlaggebend waren vor allem höhere Steuern. Die Anleger sollen gleichwohl eine um 5 Cent auf 1,10 Euro angehobene Dividende erhalten.
NORMA hatte wegen der Probleme bereits ein Sparprogramm inklusive einer verstärkten Fokussierung auf Wachstumsfelder bekanntgegeben. "2019 richten wir unser Geschäftsmodell weiter auf die Zukunftsmärkte Elektromobilität und Wassermanagement aus", sagte Vorstandschef Bernd Kleinhens laut der jetzigen Mitteilung. Zusätzlich werde NORMA die Konzernorganisation und die Prozesse weltweit weiter harmonisieren, "um weiterhin profitabel zu wachsen".
Im laufenden Jahr rechnet sich das Unternehmen vor allem in Asien eine weiter gute Geschäftsentwicklung aus - angeschoben unter anderem durch striktere Emissionsvorschriften in der Region hofft NORMA dort auf ein starkes organisches Wachstum. Auf dem amerikanischen Markt und in der EMEA-Region (Europa, Naher Osten und Afrika) werden hingegen lediglich moderate Zuwächse aus eigener Kraft erwartet.
Der Ausblick sorgte an der Börse für einen Erdrutsch: Die NORMA-Aktie verlor am Mittwochmorgen 10,16 Prozent auf 41,74 Euro, vormittags stand sie 7,62 Prozent tiefer. Zuletzt verbuchte sie noch ein Minus von 4,99 Prozent auf 44,14 Euro.
/zb/jha/
MAINTAL (dpa-AFX)
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