Umsatz- und Ergebnisrückgang

SMA Solar-Aktie legt zweistellig zu: Solarkonzern schaut nach schwachem erstem Halbjahr nach vorn

08.08.19 17:54 Uhr

SMA Solar-Aktie legt zweistellig zu: Solarkonzern schaut nach schwachem erstem Halbjahr nach vorn | finanzen.net

Das schwache Projektgeschäft mit Solarkraftwerken hat dem nordhessischen Solarkonzern SMA ein Minus beschert.

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"Umsatz und Ergebnis der SMA blieben im ersten Halbjahr 2019 erwartungsgemäß hinter dem Vorjahreszeitraum zurück", erklärte Vorstandssprecher Jürgen Reinert am Donnerstag in Niestetal. So hat der Solartechnikhersteller 14,2 Millionen Euro Verlust gemacht nach einem Plus von 11,2 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2018.

SMA Solar verkaufte in den ersten sechs Monaten Wechselrichter mit einer Gesamtleistung von vier Gigawatt (1. Halbjahr 2018: 4,3 Gigawatt). Der Umsatz sank dabei von 394,6 Millionen Euro auf 362,7 Millionen. An der Börse kamen die Zahlen gut an. Die Aktie legte zweitsellig zu. Bis zum Börsenschluss gewannen die Papiere 11,15 Prozent auf 23,32 Euro.

Für das zweite Halbjahr erwartet der Solarkonzern bessere Geschäfte: "Zum 30. Juni verfügt SMA über einen produktbezogenen Auftragsbestand von 453 Millionen. Damit haben wir diesen Auftragsbestand in den ersten sechs Monaten des Jahres um 158 Prozent gesteigert", erklärte Reinert. Während im ersten Halbjahr vor allem die Solarlösungen für private Hausdächer mehr Geld einbrachten, werde sich im zweiten Halbjahr das Geschäft mit Solarkraftwerken auswirken. Die Umsetzung der Projekte dauere nämlich in der Regel bis zu zehn Monate.

An seinen Prognosen für 2019 hält SMA fest. Demnach soll der Umsatz im Geschäftsjahr zwischen 800 und 880 Millionen Euro liegen. Das operative Ergebnis vor Abschreibungen, Zinsen und Steuern (EBITDA) soll zwischen 20 bis 50 Millionen Euro betragen. SMA beschäftigt nach einem Stellenabbau rund 3000 Mitarbeiter weltweit, 400 weniger als vor einem Jahr.

SMA-Aktie steigt zweistellig

Optimistische Unternehmensaussichten und ein positiver Analystenkommentar haben die Aktien von SMA Solar wieder angetrieben. Die als schwankungsfreudig geltenden Papiere des nordhessischen Solarkonzerns schnellten bis zum Donnerstagmittag um gut 16 Prozent auf 24,40 Euro in die Höhe und waren damit der unangefochtene Spitzenreiter im festen Nebenwerteindex SDAX. Mit großem Abstand an der Spitze des SDAX zogen sie um 17,1 Prozent auf 24,56 Euro an. Am Vortag waren sie noch in Erwartung schwacher Quartalszahlen auf den niedrigsten Stand seit Ende Mai gefallen. Unterstützung erhielten die Papiere auch von einer Kaufempfehlung der Metzler Bank.

Das schwache Projektgeschäft mit Solarkraftwerken hatte SMA zwar im ersten Halbjahr in die Verlustzone gedrückt. Die Entwicklung kam aber nicht sehr überraschend und für das zweite Halbjahr erwartet der Hersteller von Wechselrichtern für die Solarindustrie bessere Geschäfte. Das Geschäft mit Solarkraftwerken soll in diesem Zeitraum wieder mehr Geld einbringen. "Das Umfeld für die Solarbranche ist gut", sagte ein Börsianer. Die Nachfrage sei weltweit stark und die Preise stabil.

Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler schrieb, der bislang größte Sorgenpunkt bei dem Konzern, ein scharfer Preisverfall, scheine gestoppt. Bei der Nachfrage sieht der Experte Nachholbedarf vom Vorjahr, von dem SMA als weltweit führender Anbieter von Wechselrichtern profitieren sollte. Insofern empfahl Hoymann nun die Aktien zum Kauf und erhöhte das Kursziel von 20,10 auf 25,50 Euro.

Mit dem Kurssprung an diesem Donnerstag bewegen sich die SMA-Anteilsscheine wieder auf dem Niveau von Ende Juli. Seit Jahresbeginn gerechnet steht bei den Aktien ein Plus von rund 47 Prozent zu Buche; damit lassen sie den SDAX deutlich hinter sich.

Das Zwischenhoch von gut 63 Euro im Mai 2018 liegt jedoch immer noch in weiter Ferne - ganz zu schweigen von dem historischen Höchststand von fast 107 Euro aus dem Jahr 2010. Damit zeigen sich die Tücken einer hohen Abhängigkeit von staatlichen Förderprogrammen für die Solarbranche weiterhin deutlich. So hat China mit dem weltweit größten Solarmarkt die Förderung und den Bau von Solaranlagen stark zurückgefahren. Infolgedessen drangen viele chinesische Firmen auf den internationalen Markt, was den Druck auf die Preise erhöhte.

NIESTETAL (dpa-AFX)

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