Umsatz gestiegen

WACKER CHEMIE übertrifft Analystenerwartungen - Aktie sackt dennoch ab

01.02.17 09:36 Uhr

WACKER CHEMIE übertrifft Analystenerwartungen - Aktie sackt dennoch ab | finanzen.net

Der Spezialchemieanbieter WACKER CHEMIE hat dank höherer Absatzmengen bei Siliconen und geringerer Kosten im vierten Quartal mehr umgesetzt und verdient und dabei die Erwartungen der Analysten übertroffen.

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Der Umsatz des MDAX-Konzerns stieg nach vorläufigen Berechnungen im Jahresvergleich um 10 Prozent auf 1,35 Milliarden Euro. Deutlich stärker legte das EBITDA zu, und zwar um 44 Prozent auf 270 Millionen Euro.

   Das Geschäft habe im Schlussquartal vor allem von einer regen Kundennachfrage profitiert, schreibt das Unternehmen. Die Umsätze lagen in allen Geschäftsbereichen über den jeweiligen Vorjahreswerten.

   Im Gesamtjahr schaffte der Konzern seine Vorgabe beim Umsatz. Er stieg um 2 Prozent auf 5,4 Milliarden Euro. Deutlich über das Ziel hinausgeschossen ist WACKER CHEMIE beim bereinigten Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA), es kletterte um nahezu ein Fünftel. In Aussicht gestellt hatte das Unternehmen hier im Oktober im günstigsten Fall 10 Prozent Zuwachs.

EBITDA steigt trotz geringerer Sondererträge

Das EBITDA stieg den vorläufigen Zahlen zufolge um 5 Prozent auf 1,10 Milliarden Euro. Der Anstieg sei trotz deutlich geringerer Sondererträge aus einbehaltenen erhaltenen Anzahlungen und Schadensersatzleistungen von Kunden aus der Solarindustrie verzeichnet worden, hieß es. Diese Sondererträge beliefen sich zuletzt auf rund 20 Millionen, im Vorjahr waren es noch 138 Millionen.

   Das Konzernergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) liege im Gesamtjahr wegen höherer Abschreibungen mit 365 Millionen Euro um 23 Prozent unter Vorjahr. Das Jahresergebnis sank auf 190 von 242 Millionen Euro.

   Laut Konzernchef Rudolf Staudigl war es das "bislang umsatzstärkste Schlussquartal". Sowohl das Chemiegeschäft als auch die Absatzmengen bei Halbleiterwafern und Polysilicium hätten sich dank der regen Nachfrage gut entwickelt.

   Der Umsatz im größten Geschäftsbereich Silicones wuchs im Schlussquartal um rund 7 Prozent auf 490 Millionen Euro. Polymers stagnierten nahezu bei 275 Millionen Euro. Der kleinste Bereich, Biosolutions, schaffte mit 11 Prozent auf 50 Millionen Euro das größte Plus.

   Deutlich stärker als der Umsatz wuchs das EBITDA der Chemiebereiche. Neben dem höheren Umsatz sei dies niedrigeren Kosten zu verdanken. Dazu habe auch die speziell bei Siliconen gute Auslastung der Produktionsanlagen beigetragen. Zudem wirkten sich die Effizienzprogramme positiv aus.

   Der Netto-Cashflow des Konzerns war 2016 wie prognostiziert deutlich positiv. Er belief sich auf rund 400 Millionen nach 23 Millionen Euro im Vorjahr.

   Den Bericht zum vierten Quartal und zum Geschäftsjahr 2016 will Wacker Chemie am 14. März veröffentlichen. Dann soll es auch Aussagen zur Dividende geben.

Händler beeindruckt der Cashflow

Händler rechnen bei Wacker Chemie nach den Viertquartalszahlen mit deutlichen Kurszuwächsen. "Es ist nicht nur der Nachfrageanstieg und damit der gute Umsatz, sondern dass sich auch endlich der Cashflow deutlich nach oben bewegt", sagte ein Händler. Auch sei der Ergebnisanstieg wirklich operativ erzielt und nicht von Sonderfaktoren getrieben worden. Zudem ziehe sich die positive Entwicklung durch alle Geschäftsbereiche. Die Aktie von Wacker Chemie notiert trotz starker Zahlen überraschend schwach und gehört im Index der mittelgroßen Werte zu den größten Verlierern.

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Bildquellen: Wacker Chemie

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