Ukraine-Krise belastet

ifo-Geschäftsklimaindex kann im Februar unerwartet deutlich zulegen

22.02.22 10:15 Uhr

ifo-Geschäftsklimaindex kann im Februar unerwartet deutlich zulegen | finanzen.net

Das Geschäftsklima in Deutschland hat sich im Februar deutlicher als erwartet aufgehellt.

Der vom ifo-Institut erhobene Geschäftsklimaindex stieg auf 98,9 (Januar revidiert: 96,0) Punkte. Die von Dow Jones Newswires befragten Volkswirte hatten einen Anstieg auf nur 96,5 Punkte prognostiziert. Für Januar waren vorläufig 95,7 Punkte gemeldet worden. Der Index der Geschäftslagebeurteilung erhöhte sich auf 98,6 (revidiert 96,2) Punkte, erwartet worden waren 96,4 Punkte, der vorläufige Januar-Wert lag bei 96,1 Punkten. Die Index der Geschäftserwartungen kletterte auf 99,2 (revidiert 95,8) Punkte. Die Prognose lag bei lediglich 96,0 Punkten, Basis war ein vorläufiger Januar-Wert von 95,2 Punkten.

"Die deutsche Wirtschaft setzt auf ein Ende der Corona-Krise. Die Zuspitzung der Krise um die Ukraine bleibt aber ein Risikofaktor", kommentierte das ifo-Institut die Zahlen.

Im verarbeitenden Gewerbe stieg der Index deutlich. Die Unternehmen waren merklich zufriedener mit ihrer aktuellen Lage. Auch ihre Erwartungen fielen optimistischer aus. Der Auftragsbestand legte erneut zu. Materialengpässe behinderten jedoch weiterhin die Produktion.

Im Dienstleistungssektor besserte sich das Geschäftsklima merklich. Die Indikatoren zur aktuellen Lage und den Erwartungen machten einen Sprung nach oben. In nahezu allen Dienstleistungsbereichen konnte der Geschäftsklimaindex zulegen. Im Gastgewerbe kehrte der Optimismus zurück.

Auch im Handel stieg der Geschäftsklimaindikator. Die Händler waren deutlich zufriedener mit den laufenden Geschäften. Zudem hellten sich die Erwartungen merklich auf. Die Umsätze konnten im Vorjahresvergleich zulegen. Sowohl die Groß- als auch die Einzelhändler berichteten allerdings weiter von Lieferengpässen.

Im Bauhauptgewerbe besserte sich das Geschäftsklima leicht. Dies war auf positivere Einschätzungen zur aktuellen Lage zurückzuführen. Der Ausblick fiel hingegen etwas pessimistischer aus.

Von Hans Bentzien

FRANKFURT (Dow Jones)

Bildquellen: ifo