NORMA-Aktie schwach: NORMA bekommt Corona-Krise deutlich zu spüren
Der Verbindungstechnik-Spezialist NORMA Group hat die Auswirkungen der Coronavirus-Pandemie im ersten Quartal deutlich zu spüren bekommen.
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Unter dem Strich brach der Überschuss um knapp 44 Prozent auf 10,8 Millionen Euro ein, wie das SDAX-Unternehmen am Mittwoch in Maintal bei Frankfurt mitteilte. Die weltweite unsichere Marktsituation habe negative Auswirkungen auf das Geschäft von Norma in allen Regionen gehabt, befand Konzernchef Michael Schneider. Eine verlässliche Prognose für das Jahr 2020 sei wegen der hohen Unsicherheiten durch die Corona-Krise derzeit weiter nicht möglich.
NORMA hatte bereits Ende März mitgeteilt, dass der Konzern seine ursprünglich angepeilten Ziele für das laufende Geschäftsjahr verfehlen dürfte. Die Folgen und Nachwirkungen der Pandemie würden zu deutlich negativen Abweichungen von der ursprünglich getroffenen Prognose führen, hieß es nun. Der Umsatz fiel im ersten Jahresviertel um 8 Prozent auf 253,6 Millionen Euro. Organisch - also ohne Zu- und Verkäufe sowie Währungseffekte - waren die Erlöse um knapp 9 Prozent rückläufig.
Das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Firmenwertabschreibungen (Ebita) sackte um fast ein Drittel auf 27,1 Millionen Euro ab. Die entsprechende Marge fiel um 3,7 Prozentpunkte auf 10,7 Prozent.
Im ersten Quartal waren die Erlöse in allen drei Regionen rückläufig. Sowohl in Amerika und der Asien-Pazifik-Region als auch in Europa, Nahost und Afrika (EMEA) bekam NORMA das schwache Automobilgeschäft zu spüren. Dagegen entwickelte sich das Wassergeschäft laut Mitteilung weiterhin gut und verzeichnete ein leichtes organisches Umsatzplus von 1,4 Prozent.
Mitte März hätte NORMA seine Produktion an mehreren Standorten vorübergehend heruntergefahren oder unterbrochen. "In der aktuellen Situation liegt unser Fokus auf der Aufrechterhaltung unserer Lieferketten und der Sicherstellung unseres Finanzierungsspielraums, um vorübergehende Umsatzeinbußen überbrücken zu können", betonte Konzernlenker Schneider. Er zeigte sich zuversichtlich, dass NORMA die Pandemie-Folgen "bestmöglich abfedern" könne.
Im Hinblick auf das laufende Umbau- und Sparprogramm teilte NORMA mit, dass der Konzern gut vorankomme. Mit ersten finanziellen Erfolgen rechnet NORMA noch in diesem Geschäftsjahr.
NORMA will seine ursprünglich für den 14. Mai geplante Hauptversammlung nun am 30. Juni rein digital durchführen. Die Maintaler hatten erklärt, dass sie wegen der Corona-Krise darauf verzichten wollen, für 2019 eine Dividende auszuschütten.
Die NORMA Group stellt unter anderem Schläuche, Verschraubungen, Rohre und Befestigungen her. Die Produkte des Verbindungstechnik-Spezialisten kommen etwa in der Autoindustrie, bei Luftfahrt und Marine, in Kühlsystemen oder im Wassermanagement zum Einsatz. Das Unternehmen hat laut eigenen Angaben rund 8500 Mitarbeiter.
So reagiert die NORMA-Aktie
Via XETRA lag die NORMA-Aktie am Vormittag zunächst rund ein Prozent im Minus, ehe sie ihre Verluste wieder weitgehend wettmachte und zuletzt noch 0,67 Prozent auf 20,86 Euro einbüßte. Im laufenden Jahr haben die Papiere im Zuge der Marktturbulenzen rund 45 Prozent an Wert verloren. Auf längere Sicht sieht es noch finsterer aus: In den zurückliegenden drei Jahren beläuft sich das Minus auf fast 60 Prozent.
Aus Sicht von Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank hat NORMA wie alle Autozulieferer bereits seit Anfang 2020 unter der schwachen Auto- und Lkw-Produktion gelitten. Seit Mitte März sei der Konzern nun stark von den Folgen der Virus-Pandemie betroffen. Der Umsatz- und Ergebnisrückgang komme daher nicht überraschend, obwohl NORMA von einer recht stabilen Entwicklung im Wassermanagement-Geschäft profitiert habe. Rothenaicher rechnet damit, dass das zweite Quartal sehr herausfordernd werden dürfte. /eas/mis
MAINTAL (dpa-AFX)
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