Intel-Aktie springt an: Intel ersetzt CEO Bob Swan - Intel erwartet, 4Q-Prognose bei Umsatz und EPS zu übertreffen
Der zuletzt verstärkt unter Druck geratene Chip-Riese Intel wechselt seinen Chef aus.
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Der erfahrene Tech-Manager Pat Gelsinger soll zum 15. Februar den Spitzenjob übernehmen, wie Intel am Mittwoch mitteilte. Gelsinger führte zuletzt den Software-Spezialisten VMWare - und hatte zuvor Jahrzehnte bei Intel verbracht, unter anderem als Technologiechef. Schon vor seinem Abgang 2009 galt er als Kandidat für den Spitzenjob.
Der aktuelle Intel-Chef Bob Swan war für den langjährigen Konzernlenker Brian Krzanich nachgerückt, der 2018 wegen einer Beziehung im Unternehmen seinen Hut nehmen musste. Swan war zuvor Finanzchef. Während damals nach einem Ersatz für Krzanich gesucht wurde, sagte er mehrfach, dass er den Chefposten nicht wolle - und nahm ihn doch an. Zuletzt hatte der für seine aggressive Gangart berüchtigte Investor Dan Loeb, der eine Beteiligung über seinen Hedgefonds Third Point hält, Veränderungen bei Intel bis hin zur Trennung von Unternehmenssparten gefordert.
Der einst unangefochtene Chip-Primus hatte in den vergangenen Jahren an Marktmacht verloren. Intel hatte lange im Tandem mit dem Windows-Riesen Microsoft die Computer-Branche weitgehend dominiert. Doch der Chipkonzern verpasste den Anschluss beim Aufstieg der Smartphones: Die auf PCs ausgelegten Intel-Prozessoren erwiesen sich als zu stromhungrig für die Computer-Telefone. Stattdessen setzte sich die Architektur des britischen Chipdesigners Arm durch.
Auf dem PC blieb hingegen Intel auch danach zunächst noch stark - aber zuletzt sorgten Probleme und Verzögerungen beim Übergang auf eine neue Fertigungstechnologie dafür, dass der Erzrivale AMD mit seinen Prozessoren punkten konnte. Jüngst verstärkte Apple den Druck mit der Umstellung seiner Mac-Computer auf Arm-Prozessoren aus eigener Entwicklung statt Intel-Chips.
Intel versuchte früh, neue Standbeine zusätzlich zum PC-Geschäft aufzubauen. Ein Erfolg sind Prozessoren für Rechenzentren, die gerade in der Corona-Krise mit mehr Heimarbeit und Videokonferenzen ein gutes Geschäft sind. Die Initiativen bei vernetzter Technik im sogenannten Internet der Dinge wurden dagegen zurückgefahren. Und die hinzugekaufte Firma Mobileye, die Fahrassistenzsysteme und Technik für Roboterwagen entwickelt, dürfte noch auf Jahre hohe Investitionen erfordern.
Intel erwartet, 4Q-Prognose bei Umsatz und EPS zu übertreffen
Intel rechnet damit, im vierten Quartal die seit Oktober bestehende Guidance bei Umsatz und Gewinn je Aktie zu übertreffen. Die Ankündigung, dass der Halbleiterkonzern am 15. Februar mit Pat Gelsinger einen neuen CEO bekommt, der den derzeitigen CEO Bob Swan ablösen soll, habe nichts mit der finanziellen Performance des Unternehmens zu tun, teilte Intel mit.
Die Ergebnisse des vierten Quartals will der Halbleiterhersteller wie geplant am 21. Januar kommunizieren.
Das Konzern hat laut Mitteilung "große Fortschritte" in Bezug auf seine Sieben-Nanometer-Prozess-Technologie gemacht und wird eine Aktualisierung dazu in der Telefonkonferenz am 21. Januar geben.
Intel-Aktie steigt nach Bericht über Chefwechsel
Die Intel-Aktie hat an der NASDAQ mit einem Kurssprung um zeitweise rund 13 Prozent auf den anstehenden Chefwechsel bei dem Chip-Konzern reagiert. Zum Handelsschluss legte sie noch um 6,97 Prozent auf 56,95 US-Dollar zu.
Intel war zuletzt verstärkt unter Druck geraten, unter anderem nachdem Apple den Übergang seiner Mac-Computer auf Prozessoren aus eigener Entwicklung gestartet hatte. Auch der Softwareriese Microsoft will offenbar unabhängiger von Intel werden und arbeitet an einem Prozessor für Server in Datenzentren. Das hatte die Nachrichtenagentur Bloomberg Ende Dezember unter Berufung auf mit der Sache vertraute Personen berichtet.
(Dow Jones / dpa-AFX)
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