Software AG-Aktie im Plus: Silver Lake übernimmt 63 Prozent an der Software AG
Der Finanzinvestor Silver Lake hat bei der Software AG sein Ziel erreicht.
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Zum Ende der Angebotsfrist am Mittwoch sicherte sich die Beteiligungsgesellschaft nach vorläufigen Zahlen gut 63 Prozent der Aktien und damit doch noch die angestrebte Mehrheit, wie sie am Donnerstagabend mitteilte.
Lange schien dies nicht möglich, auch weil mit Bain Capital ein Wettbewerber ein höheres Gebot in Aussicht gestellt hatte. Vor gut zwei Wochen verzichtete Silver Lake deshalb auf die ursprüngliche Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus einer Aktie. Anschließend gab auch Bain Capital seinen Widerstand gegen die Offerte auf und diente seine 10-prozentige Beteiligung an.
Die noch verbliebenen Software-Aktionäre können im Rahmen einer Nachfrist ab Dienstag ihre Anteile bis zum 17. Juli noch zu je 32 Euro an Silver Lake übertragen. Anschließend will Silber Lake das Darmstädter Softwareunternehmen "so schnell wie praktisch möglich" von der Börse nehmen, damit die Unternehmensführung ungestört vom Kapitalmarkt ihre Strategie umsetzen kann.
Ausschlaggebend für den Erfolg von Silver Lake war die Unterstützung des bisherigen Großaktionärs, der Software-AG-Stiftung. Diese hatte sich früh mit Silver Lake geeinigt und gut ein Viertel der Anteile an der Software AG an die Amerikaner verkauft. Nach Darstellung von Silver Lake konnte die Stiftung auch nicht mehr von dem geschlossenen Kaufvertrag zurücktreten.
Auch Vorstand und Aufsichtsrat der Software AG hatten von Beginn an für die Offerte Silver Lakes geworben. Vorstandschef Sanjay Brahmawar will mit Silver Lake den teuren Umbau des Geschäftsmodells hin zu Abonnementerlösen weiter forcieren, er bezeichnete den Investor dafür öffentlich als "idealen Partner". Vor über einem Jahr war Silver Lake über eine Wandelanleihe eingestiegen, seitdem sitzen auch zwei Vertreter im Aufsichtsrat, darunter dessen Vorsitzender Christian Lucas.
Allerdings zwang der Konkurrent Bain den siegreichen Investor zu einigen Zugeständnissen. So hatte Silver Lake zunächst nur 30 Euro je Aktie geboten. Nach der Gegenofferte wurde der Preis auf 32 Euro erhöht - was die Software AG insgesamt mit knapp 2,4 Milliarden Euro bewertet. Zuletzt hatte Silver Lake die Mindestannahmeschwelle von 50 Prozent plus eine Aktie gestrichen und damit klargemacht, trotz des zunächst geringen Zuspruchs von Aktionären nicht klein beigeben zu wollen.
Auf der Hauptversammlung der Software AG im Mai war das Management des Unternehmens für sein Verhalten im Angebotspoker von Aktionären hart angegangen worden. Zuvor hatten mehrere große Investoren das Festhalten der Unternehmensführung an dem Angebot von Silver Lake scharf kritisiert. Rocket Internet wäre eigenen Angaben zufolge bereit gewesen, bei Unterstützung durch das Unternehmen und den konkurrierenden Investor 36 Euro je Aktie zu zahlen.
Einen eigenen Verkaufsprozess mit der Sondierung mehrerer Gebote hatte der Vorstand nicht in die Wege geleitet, wie Brahmawar eingeräumt hatte. Die Stiftung ließ aber mitteilen, sich vor der Entscheidung für Silver Lake als Partner mit mehreren Interessenten befasst zu haben. Bereits im Herbst 2021 hatten Spekulationen die Runde gemacht, dass die Software AG zum Verkauf steht.
Die Software AG steht geschäftlich auf wackligen Füßen. Eigentlich will der Konzern als Anbieter von Integrationssoftware, die mehrere IT-Systeme in Unternehmen und Behörden miteinander verzahnen kann, in großem Stil von der Digitalisierung profitieren. Echtes Wachstum wie in der Softwarebranche üblich blieb aber über Jahre aus.
Brahmawar war 2018 geholt worden, um das Unternehmen wieder in die Spur zu bringen. Erst 2022 gelang aber ein deutlicherer Umsatzzuwachs. Die Umstellung auf Abonnements soll weiter Schwung geben. Jedoch gestaltet sich der Umbaukurs teurer als zunächst gedacht.
Der Aktienkurs dümpelte vor Bekanntwerden des Silver-Lake-Angebots um die 20 Euro. Zu Brahmawars Amtsantritt Anfang August 2018 waren es noch um die 40 Euro. Auf XETRA zeigen sich Aktien der Software AG am Freitag zeitweise um 0,38 Prozent höher bei 31,82 Euro und liegen damit knapp unter dem Angebot von 32 Euro.
FRANKFURT/DARMSTADT (Dow Jones/dpa-AFX)
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Bildquellen: Software AG, Nigel Treblin/Getty Images
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