Knorr-Bremse führt Gespräche über Mehrheitsübernahme von HELLA - Aktien uneins
Die Knorr-Bremse AG erwägt die Übernahme einer Mehrheit am Automobilzulieferer HELLA.
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Der im MDAX notierte Zulieferer für die Schienen- und Nutzfahrzeugbranche Knorr-Bremse teilte mit, er sei grundsätzlich am Erwerb des von der Gründerfamilie gehaltenen Pakets von 60 Prozent der Aktien der HELLA GmbH & Co. KGaA interessiert. Die Gespräche befinden sich in einem sehr frühen Stadium. Ob es zu einer Transaktion kommt, könne zu diesem Zeitpunkt nicht abgesehen werden.
Sollte es am Ende dazu kommen, entstünde in der sich wegen der Elektromobilität rasant wandelnden Autobranche ein weiterer gewichtiger deutscher Zulieferer. Sollten die Münchener die 60 Prozent übernehmen, wäre für die restlichen Anteile ein Pflichtgebot fällig. Hierbei haben Unternehmen allerdings Spielraum. Sie können es - je nach Intention - mehr oder weniger attraktiv für die anderen Aktionäre gestalten.
Zuletzt hatte es bereits Spekulationen über einen solchen Schritt der Gründerfamilie des Licht- und Elektronikspezialisten Hella gegeben. Der 71-jährige Jürgen Behrend, der den Autozulieferer lange geführt hatte und seit einigen Jahren im Gesellschafterausschuss sitzt, drücke aufs Tempo, hatte das "Manager Magazin" im Mai unter Berufung auf das Unternehmensumfeld geschrieben.
Sollte es zu dem Deal kommen, brächte es das Unternehmen auf Basis der aktuellen Aktienkurse an der Börse auf einen Wert von rund 23 Milliarden Euro, wobei die Marktkapitalisierung von Knorr-Bremse mit 16,6 Milliarden Euro deutlich höher ist als die des Branchenkollegen.
Mit Blick auf den Umsatz liegen die beiden Unternehmen nahe beieinander. Hella kalkuliert in seinen Prognosen für das Ende Mai abgelaufene Geschäftsjahr 2020/21 mit einem Umsatz von bis zu 6,6 Milliarden Euro, Knorr-Bremse peilt 2021 Erlöse von bis zu 6,9 Milliarden Euro an. Ein kombinierter Umsatz von rund 13,5 Milliarden Euro wäre schon eine Hausnummer in der Autozulieferbranche, in der Größe ein wichtiger Faktor ist.
Ob Knorr-Bremse zum Zug kommt ist indes ungewiss. So gibt es einige Interessenten - aus der Branche wie auch Finanzinvestoren. Das "Manager Magazin" nannte zuletzt die Beteiligungsgesellschaften Advent und Bain Capital, die als Team antreten würden, sowie CVC und Blackstone. Auch die Autozulieferer Hasco und Faurecia prüfen dem Bericht zufolge Gebote.
Knorr-Interesse lässt HELLA anspringen und eigene Aktie taumeln
Das Interesse von Knorr-Bremse am Autozulieferer HELLA hat am Dienstag beide Aktien in Turbulenzen versetzt. Während die Papiere von HELLA als potenzielles Einstiegsziel sprunghaft anzogen und ihr Plus im XETRA-Handel letztlich auf 3,99 Prozent auf 58,96 Euro ausbauten, kam es bei Knorr-Bremse zu einem Kursrutsch um 12,23 Prozent auf 99,18 Euro. Die eine Aktie erreichte zwischenzeitlich ein Rekordniveau über 60 Euro, die andere jedoch fiel nahe der 100-Euro-Marke auf ein Tief seit Mitte Juni.
Laut Händlern kommt das Interesse unerwartet, da Knorr bislang nicht zu den Kandidaten gezählt worden sei. Spekulationen über einen möglichen Anteilsverkauf durch die HELLA-Gesellschafterfamilie Hueck gibt es schon länger, schon Ende April sorgten erste Gerüchte bei dem Autozulieferer für Übernahmefantasie. Im Mai war im "Manager Magazin" vom Interesse diverser Finanzinvestoren die Rede, aber auch von den Autozulieferern Hasco und Faurecia.
Noch am Vortag hatte sich Commerzbank-Analystin Yasmin Steilen in einer Studie intensiv mit der Zukunft von HELLA beschäftigt - und dabei Knorr-Bremse nicht auf dem Zettel. Sie betonte, dass ein Pflichtangebot nötig werden würde, sollte jemand nach dem Paket von 60 Prozent der HELLA-Anteile greifen. Sie zog dabei einen Vergleich zum Verkauf der früheren Fiat-Chrysler-Tochter Magneti Marelli nach Japan. Diesen Maßstab angesetzt, wähnt sie solch ein Pflichtgebot in einem Rahmen zwischen 48 und 66 Euro.
Bei Knorr-Bremse fingen die Anleger offenbar am Dienstag an, sich Sorgen um die Refinanzierung solch einer Transaktion zu machen. Durch den Rücksetzer bei den Aktien wurden weite Teile einer Kursrally in den vergangenen Wochen am Dienstag zunichte gemacht. HELLA dagegen hat nun seit Ende April etwa ein Drittel zugelegt.
(Dow Jones / dpa-AFX)
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Bildquellen: Jann Averwerser/Knorr Bremse AG , Hella
Nachrichten zu HELLA GmbH & Co. KGaA
Analysen zu HELLA GmbH & Co. KGaA
Datum | Rating | Analyst | |
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15.11.2024 | HELLA GmbHCo Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG | |
27.09.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG | |
27.09.2024 | HELLA GmbHCo Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
24.07.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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19.08.2021 | HELLA GmbHCo Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
28.07.2021 | HELLA GmbHCo Buy | Warburg Research | |
28.07.2021 | HELLA GmbHCo Buy | Goldman Sachs Group Inc. | |
28.07.2021 | HELLA GmbHCo Buy | Jefferies & Company Inc. | |
22.07.2021 | HELLA GmbHCo Buy | Goldman Sachs Group Inc. |
Datum | Rating | Analyst | |
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15.11.2024 | HELLA GmbHCo Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
07.11.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG | |
27.09.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG | |
27.09.2024 | HELLA GmbHCo Neutral | JP Morgan Chase & Co. | |
24.07.2024 | HELLA GmbHCo Hold | Deutsche Bank AG |
Datum | Rating | Analyst | |
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16.08.2021 | HELLA GmbHCo Reduce | Kepler Cheuvreux | |
20.04.2021 | HELLA GmbHCo Reduce | Kepler Cheuvreux | |
16.04.2021 | HELLA GmbHCo Underweight | Morgan Stanley | |
05.03.2021 | HELLA GmbHCo Reduce | Kepler Cheuvreux | |
17.02.2021 | HELLA GmbHCo Underweight | Morgan Stanley |
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