ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Schnabel (EZB) für schrittweise und datenabhängige Zinssenkungen
Die Europäische Zentralbank (EZB) sollte die Zinsen nach Aussage von Direktoriumsmitglied Isabel Schnabel nur schrittweise senken. Dabei sollte sie die Wirtschaftsdaten genau beobachten, um Anzeichen für eine Wiederbelebung der Inflation zu erkennen, sagte Schnabel in einer Rede in Paris. Die EZB habe in der vergangenen Woche zum dritten Mal in Folge die Zinsen gesenkt, und die Anleger erwarteten weitere Senkungen Anfang 2025. Schnabel warnte jedoch davor, zu schnell zu handeln, da das Risiko, dass sich die Inflation oberhalb des 2-Prozent-Ziels der EZB einpendelt, ebenso groß sei wie das, dass sie sich unterhalb dieses Ziels einpendelt.
China deutet weitere geldpolitische Lockerung an
Die Ankündigung einer geldpolitischen Kursänderung durch die chinesischen Behörden untermauert nach Einschätzung von Fitch Ratings die Erwartung zusätzlicher geldpolitischer Unterstützung für die Wirtschaft im Jahr 2025. Die Ankündigung besagt, dass die Geldpolitik von einem "vorsichtigen" Ansatz zu einer "moderat lockeren" Haltung wechseln wird und die Fiskalpolitik "proaktiver" gestaltet werden soll. Fitch erklärte: "Wir glauben, dass der Wechsel zu einer moderat lockeren geldpolitischen Haltung das Potenzial für Leitzinssenkungen über die von uns derzeit für 2025 erwarteten 25 Basispunkte hinaus erhöht." Auch die Mindestreservesätze der Banken dürften weiter gesenkt werden.
China plant 2025 Haushaltsdefizit von 4 Prozent des BIP - Agentur
Die chinesische Führung hat sich einem Agenturbericht zufolge vergangene Woche darauf verständigt, das Haushaltsdefizit im kommenden Jahr auf 4 Prozent des Bruttoinlandsprodukts zu erhöhen und damit auf den höchsten Stand seit Bestehen des Landes. Wie die Nachrichtenagentur Reuters unter Berufung auf ungenannte Quellen weiter berichtet, will Peking das Ziel eines Wirtschaftswachstums von rund 5 Prozent für 2025 unverändert beibehalten. Weitere Konjunkturmaßnahmen sollen durch die Ausgabe von außerbudgetären Sonderanleihen finanziert werden. Das Finanzministerium reagierte dem Bericht zufolge nicht auf eine Bitte um Stellungnahme.
CDU will Ministerien deutlich verschlanken
Im Fall der Regierungsübernahme will die CDU drastische Einschnitte bei den Ministerien vornehmen. "Wenn wir Verantwortung übernehmen sollten, werden wir das Personal in den Ministerien mittelfristig um mindestens 15 Prozent reduzieren", sagte Unionsfraktionsvize Mathias Middelberg (CDU) der Neuen Osnabrücker Zeitung. Eine echte Zeitenwende müsse sich auch im Personalhaushalt abbilden. "Durch konsequente Digitalisierung werden wir in den Ministerien mit weniger Personal sogar effizienter arbeiten", sagte Middelberg. Er kritisierte, die Ampel habe "sich personell aufgeblasen wie keine Regierung vor ihr. Es gab 1.700 Neueinstellungen seit Beginn der Legislaturperiode allein in den Bundesministerien, so viel wie noch nie".
Studie: Deutschland braucht mehr Tempo für Ziel der Klimaneutralität
Deutschland muss seine Anstrengungen zum Erreichen der Klimaneutralität deutlich verstärken und gehört aktuell nicht zur Gruppe der internationalen Spitzenreiter. In einer Untersuchung der Bertelsmann Stiftung liegt Deutschland im Ranking von 30 Staaten der Europäischen Union (EU) und der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) auf Platz sieben. Es müsste seine Anstrengungen insbesondere bei der Energiewende und beim Übergang zu einer zirkulären Wirtschaft verstärken, um die eigenen Klimaziele zu erreichen. Das Fortschrittsmonitoring der Bertelsmann Stiftung hat die Effektivität der Politikansätze bei Klimaschutz, Energiewende und zirkulärer Wirtschaft untersucht.
+++ Konjunkturdaten +++
GB/Anträge auf Arbeitslosengeld Okt +300
GB/ILO-Arbeitslosenzahl 3 Mon per Sep +30.622, Quote 4,3%
GB/Durchschnittslöhne (inkl. Boni) 3 Mon per Sep +5,2%
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
December 17, 2024 03:00 ET (08:00 GMT)