ÜBERBLICK am Morgen/Konjunktur, Zentralbanken, Politik

26.11.24 08:59 Uhr

Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires

Ifo-Exporterwartungen steigen im November

Die Ifo-Exporterwartungen sind im November auf minus 5,9 Punkte von minus 6,5 im Oktober gestiegen. Bislang lässt sich kein negativer Effekt durch die Handelspolitik des gewählten US-Präsidenten Donald Trump ausmachen. "Die Unternehmen sind verunsichert, warten aber noch ab, welche Handelspolitik Trump letztendlich umsetzen wird", sagte Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. "Zudem hat der Dollar nach der Wahl kräftig aufgewertet, wovon die Exporteure profitieren können."

Makhlouf: Zinssenkungstempo der EZB bleibt unklar

Der Leitzins der Europäischen Zentralbank (EZB) befindet sich auf einem Abwärtspfad. Aber die Geschwindigkeit des Rückgangs sei unklar aufgrund eines unsicheren Ausblicks für die Wirtschaft der Eurozone und der US-Politik, sagte der Leiter der irischen Zentralbank Gabriel Makhlouf. Die EZB hat ihren Leitzins seit Juni dreimal gesenkt, um auf die abkühlende Inflation zu reagieren, und es wird erwartet, dass die Kreditkosten erneut gesenkt werden, wenn die Entscheidungsträger im Dezember das nächste Mal zusammentreffen. Doch Investoren sind unsicher, wie groß dieser Schritt ausfallen wird.

Trump kündigt Zölle gegenüber Mexiko, Kanada und China an

Der designierte US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, kurz nach seinem Amtsantritt hohe Zölle gegen Mexiko und Kanada, zwei der engsten Verbündeten der USA, sowie gegen China zu verhängen. Dies ist der deutlichste Hinweis seit seinem Wahlsieg, dass er die harte Wahlkampfrhetorik, die ihm zum Einzug ins Weiße Haus verholfen hat, in die Tat umsetzen will. In einem Beitrag auf seiner Plattform Truth Social kündigte Trump an, dass er am ersten Tag seiner Präsidentschaft einen Zoll von 25 Prozent auf alle Waren erheben werde, die aus Mexiko und Kanada in die USA eingeführt werden.

Trump-Zollankündigungen lösen Verunsicherung aus

Nach Einschätzung von den Analysten der Maybank lösten Trumps Ankündigung, zusätzliche Zölle von 10 Prozent auf chinesische Waren und Zölle von 25 Prozent auf mexikanische und kanadische Güter zu erheben, eine negative Marktreaktion aus. Diese Zölle unterscheideten sich jedoch deutlich von dem, was Trump während seines Wahlkampfs erwähnt hatte - nämlich 60 Prozent für China und einen breit angelegten Zoll von 10 Prozent für den Rest der Welt, so die Maybank-Analysten. Der Markt könnte sich davor hüten, dass Trump die Zölle schrittweise einführt; es bestehe aber auch die Möglichkeit, dass das, was letztendlich umgesetzt werde, von dem abweicht, was vorgeschlagen wurde.

China sollte auf Zölle deeskalierend reagieren

Trumps Ankündigung, 10 Prozent zusätzliche Zölle auf chinesische Waren zu erheben, wirft die Frage auf, wie Peking nun reagieren wird. Wie beim letzten Zollstreit könnte die chinesische Führung eine Abwertung des Yuan ins Spiel bringen, meint Katrina Ell von Moody's Analytics, das jedoch könnte die USA verärgern. Dies sei insbesondere so, weil der Dollar aufwerte. Mit einer Schwächung des Yuan könnte China noch mehr in die Schusslinie geraten, glaubt die leitende Ökonomin. Aus ihrer Sicht könnte es für China am besten sein zu deeskalieren, statt Härte zu zeigen.

Trump-Zollentscheidungen könnten Inflation wieder anheizen

Nach Aussage von Stephen Miller, Stratege bei GSFM, löst Donald Trump mit seinen angekündigten Zollerhöhungen gegen China, Mexiko und Kanada Anfang nächsten Jahres seine Wahlversprechen ein. Dies berge jedoch unangenehme inflationäre Vorzeichen für die USA, die durch die Ernennung eines politisch gefügigen Fed-Chairman noch verstärkt werden könnten, fügt er hinzu. Die Anleihemärkte mögen durch die Ernennung von Scott Bessent zum Finanzminister etwas beruhigt worden sein, aber sie könnten durch aggressive Zollmaßnahmen verunsichert werden und durch einen "Schatten"-Chairman der US-Notenbank weiter verunsichert werden, sagte Miller.

Trumps Zollversprechen macht Freihandelsabkommen wertlos

Nach Ansicht von Peter Jolly, dem ehemaligen Leiter der Wirtschaftsforschung der National Australia Bank, dürften einige Experten das Versprechen von Donald Trump, China, Kanada und Mexiko gleich zu Beginn seiner zweiten Amtszeit mit Zöllen zu belegen, lediglich als Beginn von Verhandlungen ansehen. An diesem Standpunkt könne sogar etwas dran sein, denn Trump sagt, er werde die Zölle aufheben, wenn Kanada und Mexiko den Zustrom illegaler Einwanderer und Drogen an ihren Grenzen eindämmen. Jolly ist jedoch weniger optimistisch und sieht darin eher eine Umsetzung der Drohungen, die globalen Handelsströme durch Zölle neu zu gestalten.

Ist Trumps neuer China-Zoll Signal für weitere Schritte?

US-Präsident Donalds Trumps Plan, Zölle in Höhe von 10 Prozent auf chinesische Exporte zu erheben, könnte, auch wenn er hinter früheren Wahlkampfversprechen zurückbleibt, der Auftakt zu weiteren Maßnahmen sein, sagte Harry Murphy Cruise, Ökonom bei Moody's Analytics. Die Verknüpfung der Zölle mit illegalen Fentanyl-Lieferungen unterstreiche Trumps transaktionalen Ansatz, der weitere Streitigkeiten als Grundlage für zusätzliche Zölle nutzen könnte. Von China wird erwartet, dass es vorsichtig vorgeht, um ein Wiederaufflammen des Handelskrieges zu vermeiden, insbesondere angesichts seiner schwächeren Wirtschaftslage im Vergleich zu Trumps erster Amtszeit.

Waffenstillstand im Libanon rückt näher - Kreise

Vertreter der USA, des Libanons und Israels nähern sich einer Vereinbarung, mit der die Kämpfe im Libanon zwischen der Hisbollah und Israel beendet werden könnten. Das israelische Sicherheitskabinett könnte am Dienstag über eine Waffenstillstandsvereinbarung diskutieren und diese beschließen, sagten mit den Vorgängen vertraute Personen. Der Vorschlag, der derzeit auf dem Tisch liegt, umfasst nach Angaben libanesischer Vertreter eine 60-tägige Umsetzungsfrist, die es dem israelischen Militär erlauben soll, sich zurückzuziehen, und den libanesischen Streitkräften, das Gebiet zu sichern und zu verhindern, dass Kämpfer der vom Iran unterstützten Hisbollah dort wieder Fuß fassen.

+++ Konjunkturdaten +++

Schweden Okt Erzeugerpreise +0,5% gg Vormonat

Schweden Okt Erzeugerpreise -1,3% gg Vorjahr

DJG/DJN/apo

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November 26, 2024 03:00 ET (08:00 GMT)