ÜBERBLICK am Mittag/Konjunktur, Zentralbanken, Politik
Die wichtigsten Ereignisse und Meldungen zu Konjunktur, Zentralbanken, Politik aus dem Programm von Dow Jones Newswires
Holzmann: EZB-Zinssenkung nächste Woche keine ausgemachte Sache
Eine Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank (EZB) in der nächsten Woche ist aus Sicht von EZB-Ratsmitglied Robert Holzmann nicht sicher. "Die Zinsen zu senken, wenn die Inflation schneller als erwartet steigt und sei es auch nur vorübergehend, birgt das Risiko eines Glaubwürdigkeitsverlusts", sagte Holzmann Politico, wie die Nachrichtenagentur Reuters berichtet. Er gehe in die Diskussion über eine Zinssenkung unvoreingenommen, sagte Holzmann weiter, aber: "Eine Senkung ist für mich überhaupt keine ausgemachte Sache."
Unicredit: Tatsächlicher US-BIP-Vorsprung gegenüber EU unklar
Der Abstand zwischen der Wirtschaftskraft der USA und Europas hat sich in den vergangenen Jahren vergrößert, aber Erik Nielsen, Group Chief Economics Advisor von Unicredit, ist der Ansicht, dass die starke Entwicklung zu einem großen Teil auf vorübergehenden Faktoren beruhe und das tatsächliche Ausmaß der Differenz noch nicht klar sei. "Vorübergehende Faktoren wie positive externe Schocks, Einwanderung und enorme fiskalische Anreize haben bei diesem Ergebnis eine viel größere Rolle gespielt als der Technologiesektor oder, allgemeiner ausgedrückt, der 'US-Exzeptionalismus'", schreibt Nielsen in einer Analyse.
Zeit für die Fed, mit den Zinssenkungen aufzuhören
Während sich die globalen Märkte auf den Tag der Amtseinführung von Donald Trump vorbereiten, bleibt die US-Wirtschaft widerstandsfähig, schreibt die BofA in einer Mitteilung an ihre Kunden. Auf die guten Arbeitsmarktzahlen folgten weitere solide Einzelhandelsumsätze, während die Kerninflation mit 3,2 Prozent im Jahresvergleich immer noch am oberen Rand der Spanne liege, heißt es weiter. Das Bild rechtfertige keine weiteren Zinssenkungen, da die Inflation im Wesentlichen über dem Zielwert verharre. Im Gegensatz zu den Markterwartungen sei die Fed mit Zinssenkungen fertig, erklärt die BofA.
Trumps Politik könnte Spielraum für US-Zinssenkungen schmälern
Die Politik des neuen US-Präsidenten Donald Trump dürfte ein zweischneidiges Schwert sein, das den Spielraum der Federal Reserve für eine Lockerung der Geldpolitik schwächen könnte, sagt Ipek Ozkardeskaya von der Swissquote Bank. Trumps wachstumsfördernde Politik und Deregulierung dürften der US-Wirtschaft zugute kommen, erklärt die Analystin. Trumps Zollpolitik werde jedoch mit Sicherheit die Inflation in die Höhe treiben und es der US-Notenbank erschweren, die Zinsen zu senken, sagt sie. "Darüber hinaus wird die explodierende Verschuldung die Kreditkosten wahrscheinlich weiter in die Höhe treiben."
Trump ruft zur "Revolution des gesunden Menschenverstands" auf
Der gewählte US-Präsident Donald Trump wird in seiner Antrittsrede zu einer "Revolution des gesunden Menschenverstands" aufrufen, wie es in den vorbereiteten Redebeiträgen heißt. Er feiert damit ein historisches Comeback und nimmt eine Agenda in Angriff, die Massenabschiebungen, hohe Zölle und die Verkleinerung der Bundesregierung vorsieht. "Ich kehre mit der Zuversicht und dem Optimismus ins Präsidentenamt zurück, dass wir am Beginn einer aufregenden neuen Ära des nationalen Erfolgs stehen. Das Land wird von einer Flut des Wandels erfasst", wird Trump demnach sagen, wie das Wall Street Journal erfuhr.
Ifo: Ökonomen aus USA und Westeuropa haben größte Angst vor Trump
Wirtschaftsexperten aus den USA und Westeuropa blicken einer Umfrage des Ifo-Instituts zufolge mit extremem Pessimismus auf die zweite Präsidentschaft von Donald Trump. Ökonomen aus anderen Regionen erwarten hingegen wenig bis keine negativen Auswirkungen oder sind sogar hoffnungsvoll gestimmt. Das geht aus dem Economic Experts Survey hervor, einer vierteljährlichen Umfrage des Ifo-Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik, an dem vom 4. bis 18 Dezember 1.398 Experten aus 125 Ländern teilgenommen haben.
BGA warnt vor Handelskrieg und will gemeinsame Agenda mit USA
Der Bundesverband Großhandel, Außenhandel, Dienstleistungen (BGA) hat vor der zweiten Amtszeit von US-Präsident Donald Trump zu einer Politik der offenen Märkte und zu einer gemeinsamen Agenda für faire Wettbewerbsbedingungen aufgerufen. "Die USA sind unser wichtigster Handelspartner, gefolgt von China. An einem Handelskrieg zwischen diesen beiden Staaten kann Deutschland nicht gelegen sein", sagte BGA-Präsident Dirk Jandura.
Zinserhöhung der BoJ schon für Freitag statt März erwartet
Die Bank of America hat ihre Schätzung für eine Zinserhöhung der Bank of Japan (BoJ) revidiert und von März auf Januar vorgezogen. Die Volkswirte erwarten nun eine Anhebung um 25 Basispunkte auf 0,50 Prozent bei der Sitzung am Freitag. Eine Zinserhöhung im März sei die bevorzugte Prognose gewesen, um der BoJ mehr Zeit zu geben, die Politik der neuen US-Regierung zu bewerten, heißt es in einer Mitteilung der Bank an ihre Kunden. Die starken Preisdaten und die Wahrscheinlichkeit, dass der Board der BoJ seine Inflationsprognosen revidieren müsse, hätten jedoch zu dieser Änderung geführt.
+++ Konjunkturdaten +++
DJG/DJN/apo
(END) Dow Jones Newswires
January 20, 2025 07:30 ET (12:30 GMT)