Infineon-Aktie stabil: Infineon verdient deutlich mehr und wird optimistischer
Der Chiphersteller Infineon hat in seinem zweiten Geschäftsquartal von einer starken Nachfrage nach Halbleitern für die Automobilindustrie profitiert.
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Das operative Ergebnis legte über den Erwartungen zu, der Nettogewinn wurde zusätzlich durch einen Einmalgewinn aus dem Verkauf von Geschäftsteilen angeschoben. Für das laufende Geschäftsjahr wird Infineon zuversichtlicher.
Der Umsatz stieg im Quartal per Ende März um 4 Prozent zum Vorjahreszeitraum auf 1,84 Milliarden Euro. Zum Vorquartal stand ein Umsatzplus von 3 Prozent zu Buche.
Das Segmentergebnis erreichte 314 Millionen Euro, 6 Prozent mehr als im Vorjahr und 11 Prozent mehr als im Vorquartal. Die von Factset befragten Analysten hatten 288 Millionen erwartet. Die Segmentergebnis-Marge erreichte damit 17,1 Prozent nach 16,8 Prozent im Vorjahreszeitraum.
Unter dem Strich verdiente die Infineon Technologies AG 457 Millionen Euro nach 199 im zweiten Quartal des Vorjahres. Aus dem Verkauf von Geschäftsteilen an den US-Wettbewerber Cree ergab sich ein zusätzlicher Vorsteuergewinn von 286 Millionen Euro.
Im Geschäftsjahr 2017/18, das im September endet, erwartet Infineon nun eine Segmentergebnis-Marge von 17 Prozent im Mittelpunkt der Umsatzprognosespanne, bisher hatte die Prognose auf 16,5 Prozent gelautet. Die Wachstumsspanne hat Infineon nun auf 4 bis 7 Prozent festgelegt, nachdem der Konzern zuvor von einem Anstieg von 5 Prozent, plus oder minus 2 Prozentpunkte, in Aussicht gestellt hatte. Das Automobil-Segment dürfte deutlich über dem Konzerndurchschnitt zulegen.
Wegen der erhöhten Prognose und des Gewinns aus dem Verkauf des Großteils des Geschäfts mit Hochfrequenz-Leistungskomponenten an Cree rechnet Infineon mit einem Konzernüberschuss von "deutlich über" 1 Milliarde Euro.
Im laufenden dritten Quartal rechnet Infineon mit einem Umsatzanstieg von 3 Prozent, plus oder minus 2 Prozentpunkte. In der Mitte der Spanne werde die Segmentergebnis-Marge bei 17 Prozent liegen. Infineon unterstellt bei seinen Prognosen nach wie vor einen Euro-Dollar-Wechselkurs von 1,25.
Optimismus von Infineon stützt Aktien nach Kurssprung
Der Chipkonzern Infineon hat die jüngst wieder aufgekommene Zuversicht der Anleger am Donnerstag mit einem optimistischeren Geschäftsausblick untermauert. Die Aktien hielten sich nach einem kräftigen Vortagesplus um die 22,22 Euro in etwa stabil, nachdem es zunächst auch am Donnerstag weiter nach oben gegangen war. Damit festigten sie ihren höchsten Stand seit rund fünf Wochen und lagen im Mittelfeld des etwas schwächeren DAX.
Analyst Harald Schnitzer von der DZ Bank sprach angesichts der Entwicklung im zweiten Geschäftsquartal und wegen einer guten Auftragslage von einem starken Quartal - vor allem im Geschäft mit der Autobranche.
Der etwas optimistischere Jahresausblick des Konzerns beim Umsatz und der operativen Marge überraschte nur bedingt, wurde am Markt aber dennoch positiv gewertet. Laut dem Analysten Sandeep Deshpande von der Bank JPMorgan unterstreicht dies angesichts des weiterhin starken US-Dollars die guten Geschäfte von Infineon.
Am Vortag waren die Infineon-Papiere schon um mehr als 4 Prozent auf den höchsten Stand seit Ende März gestiegen. Sie hatten von der guten Stimmung in der gesamten Halbleiterbranche profitiert nach überraschend guten Geschäftszahlen des Smartphone-Herstellers Apple.
In den Wochen zuvor hatten Sorgen in puncto eines eventuell nachlassenden Schwungs in der Chipbranche viele Werte noch belastet. Infineon ist zwar weniger stark in der Smartphone-Industrie vertreten, sondern eher in industriellen Wachstumsmärkten wie etwa der Automobilindustrie. Die Papiere konnten sich der Branchenschwäche aber dennoch nicht entziehen: Seit einem 16-Jahreshoch im Januar bei 25,50 Euro liegen sie noch immer mit 11 Prozent im Minus.
FRANKFURT (Dow Jones und dpa-AFX)
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